Pippi Langstrumpf schreibt: Heute Vormittag (9.9.03) haben rund 30 Personen die VW-Ausstellung "More than Reality" in Berlin besetzt. In den VW-Räumen Unter den Linden/Friedrichstraße wurden Zelte aufgeschlagen, Flugblätter an die BesucherInnen verteilt und Transparente entrollt. Nach etwa einer Stunde wurde die Aktion beendet und die BesetzerInnen zogen ab.
Grund für die Besetzung: der Automobilkonzern VW ist Eigentümer eines 170.000 Quadratmeter großen Grundstückes in Sao Bernando do Campo nahe Sao Paulo in Brasilien. Das Gelände wurde dem multinationalen Konzern zu Zeiten der Militärdiktatur geschenkt und liegt seit dem brach. Mitte Juli 2003 wurde das Grundstück von obdachlosen Familien besetzt. VW verweigerte Gespräche mit den Obdachlosen und wandte sich an die Polizei, die darauf hin um das Gelände Stellung bezog und die BesetzerInnen räumte (siehe dazu
Indymedia-Bericht).
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In Brasilien leben Millionen Menschen ohne sichere Wohnung. Sie leben in Hütten aus Pappe, unter Brücken, in Zelten oder auf der Straße. Sie haben sich in der MTST (der "Bewegung der Obdachlosen") organisiert. Während VW in Brasilien Obdachlose vertreiben lässt, präsentiert sich der Konzern in Berlin mit seiner Ausstellung "More than Reality" weltoffen und sozialkritisch.
Die Besetzung war eine Gemeinschaftsaktion der Gruppe
FelS (Für eine linke Strömung) und der
Antifaschistischen Linken Berlin (ALB). Die Aktion fand im Rahmen der internationalen Aktionstage gegen das
Treffen der Welthandelsorganisation (WTO) im mexikanischen Cancún statt (mehr Infos zu den Aktionen gegen die WTO vor Ort bei
Indymedia-Cancún).
Das Land den Landlosen in Brasilien!
VW enteignen!
Antikapitalismus globalisieren!