Weil er jahrelang täglich von seinen Mitschülern schutzlos drangsaliert wurde, hat der heute 21-jährige Derek Henkle in einer
außergerichtlichen Einigung fast eine halbe Millionen Dollar Schadensersatz von der Schulverwaltung in Reno (Nevada) erhalten. Dieser Ausgang seiner im Januar 2000 eingereichten
Klage wird von Bürgerrechtsorganisationen als
Meilenstein gefeiert.
Henkles Probleme begannen, als er mit 14 Jahren in einem öffentlichen Fernsehkanal über seine sexuelle Orientierung diskutierte. Seitdem wurde er von Schulkameraden beschimpft, angespuckt und geschlagen. Eine Gruppe von Jungen legte ihm sogar ein Lasso um den Hals und drohte, ihn hinter einem Laster die Straße hinunter zu ziehen. Der stellvertretende Direktor, den er darüber informierte, lachte über seine Beschwerde. Auch nach zwei Schulwechseln endeten die Belästigungen nicht. Stattdessen empfahl ihm einer der Direktoren, sich nicht länger "wie eine Schwuchtel zu benehmen". Mit 16 brach er deshalb die Schule ab und schrieb sich, ohne Möglichkeit auf ein High-School-Diplom, in einen Erwachsenenkurs ein.
In einem Kompromiss verpflichtete sich die Schulbehörde nicht nur zur Zahlung von 451.000 Dollar, sondern erweiterte entsprechend auch drei ihrer Richtlinien zum Schutz vor Diskriminierung. Laut einer
jüngeren Untersuchung sind 70% aller lesbischen, schwulen, bisexuellen und transgender Jugendlichen in den USA während ihrer Schulzeit verbalen, physischen und sexuellen Übergriffen ausgesetzt.