Perry Stroika schreibt: "Am 6. März brachte der republikanische Abgeordnete Arlon Lindner ein
Änderungsgesetz in das Parlament von Minnesota ein, das Lesben, Schwulen und Transgender-
Personen den staatlichen Schutz vor Diskriminierung entziehen und sexuelle Orientierung aus den Kriterien entfernen soll, die für die Anerkennung von Holocaust-Überlebenden gelten. Lindner rechtfertigte den Gesetzesvorstoß, indem er bestritt, dass Homosexuelle von den Nazis in größerem Maß verfolgt wurden, und ein Umschreiben der Geschichte für diese 'erst kürzlich aufgetauchte Idee' verantwortlich machte. Weder der Widerspruch der drei jüdischen Abgeordneten, die einen Tadel und seinen Rücktritt aus wichtigen Ausschüssen forderten, noch der Protest einer 81-jährigen Holocaust-Überlebenden, die vor der Öffentlichkeit Zeugnis vom Schicksal der Rosa-Winkel-Häftlinge ablegte, konnten ihn dazu bewegen, sich zu entschuldigen. In der parlamentarischen Debatte über seinen Gesetzentwurf verkündete Lindner schließlich, mit der Streichung des expliziten Schutzes der Bürgerrechte von Homosexuellen 'einen Holocaust an unseren Kindern' durch sexuell übertragbare Krankheiten verhindern zu wollen. Vor allem aber mit der Bemerkung, er habe nicht vor zu warten, bis Amerika durch Aids zu einem 'weiteren afrikanischen Kontinent' werde, zog er heftige Kritik und einen Rassismusvorwurf von Seiten der beiden einzigen schwarzen Abgeordneten des Hauses auf sich. Und als ob das alles nicht schon genug wäre, erklärte Lindner in seinen jüngsten Äußerungen unter Berufung auf das von christlichen Rechten herausgegebene Buch 'The Pink Swastika' Homosexualität zu einer Ursache des Faschismus und behauptete, Schwule seien vor allem als Lagerwächter am Holocaust beteiligt gewesen. Gegen den 68-Jährigen läuft jetzt ein Anhörungsverfahren, für das er sich bereits einen bekannten fundamentalistischen Anwalt genommen hat."