Perry Stroika schreibt: "Nach längeren Auseinandersetzungen um die Zulassung einer lesbisch-schwulen SchülerInnengruppe an der
Boyd County High School in Kentucky (USA), die von zahlreichen homophoben Protesten begleitet waren, hat nun
ein Bundesrichter angeordnet, der 'Gay-Straight Alliance' (GSA) das Treffen auf dem Schulgelände zu erlauben. Die Schulverwaltung hatte ihr diesbezügliches Verbot zuletzt mit der Furcht gerechtfertigt, dass die Feindseligkeit, die die Gruppe umgibt, in offene Gewalt umschlagen könnte. Auch der Richter konstatierte zügellosen Hass gegen Leben und Schwule unter den SchülerInnen, von denen die Hälfte wegen der GSA sogar den Unterricht
boykottiert hatte. In einer Englischklasse seien Bemerkungen gefallen wie: 'wir müssen all diese verfickten Schwuchteln in einen abgelegenen Wald bringen und töten'.
Zur unmittelbaren Tat schritt hingegen ein Jugendlicher an einer anderen Schule. Anlass war der '
Day of Silence', an dem amerikanische SchülerInnen seit einigen Jahren schweigend dagegen protestieren, dass Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgenders auf ihrem Campus zum Verstummen gebracht werden. Einer heterosexuell identifizierten
16-Jährigen, die sich daran beteiligte, wurden die Vorderzähne ausgeschlagen, die Nase gebrochen und tiefe Schnittwunden zugefügt, als sie sich gegen homophobe Beleidigungen zur Wehr setzen wollte. Aufgeheizt wurde die Stimmung zuvor von landesweiten
konservativen und evangelikalen Gruppen, die ein Verbot der Protest-Veranstaltung forderten, so etwa das Vorstandsmitglied von '
Courageous Christians United' Steve Klein:
'Dieses Schweigen ist ironisch, wenn man bedenkt, dass Sexualabweichlinge, die einen winzigen Prozentsatz der allgemeinen Bevölkerung ausmachen, zu den lautstärksten und aggressivsten Interessengruppen gehören und daran arbeiten, ihre faschistische Vision ungezügelter Sexualität der Mehrheit von anständigen, moralischen Bürgern aufzuzwingen.'"