Perry Stroika schreibt: "Eine Lücke in der Verfassung von Massachusetts (USA) lässt das Geschlecht von Eheleuten undefiniert und öffnete so der Klage eines trauungswilligen gleichgeschlechtlichen Paares die Tür. Um Druck auf die Gesetzgeber auszuüben, diese Lücke zu schließen, wurde am Sonntag, dem 1. Juni, in allen katholischen Kirchen des Staates ein
Hirtenbrief der vier Landesbischöfe verlesen. Dies nahmen zwölf Mitglieder einer lesbisch-
schwulen Jugendgruppe in der Kathedrale von Boston zum Anlass, aufzustehen und die Kirche zu verlassen, um vor der Tür zu demonstrieren. Ein an sich lapidarer Vorfall, der die christliche Rechte in ihrer unumschränkten Paranoia aber zum Kochen brachte. Die Catholic Action League of Massachusetts nannte den Protest 'ein Verbrechen'. 'Einige von ihnen umarmten sich, hielten Händchen und mindestens zwei männliche Homosexuelle küssten sich', berichtete der geschäftsführende Direktor der Vereinigung entsetzt. Es handle sich um den 'bigotten' Versuch, die katholische Opposition gegen gleichgeschlechtliche Ehen einzuschüchtern und zum Verstummen zu bringen. Die katholische Liga versucht nun, durch Briefe an diverse Bundesanwälte eine strafrechtliche Verfolgung der Demonstranten zu erreichen. U.a. sehen sie in der Demonstration ein 'Hassverbrechen' und eine Störung der Gottesdienstruhe, die laut Gesetz mit bis zu einem Jahr Gefängnis geahndet werden kann. Die Behörden schweigen jedoch bislang, und die Erzdiözese selbst möchte lieber auf eine Anzeige verzichten."