Perry Stroika schreibt: "Der
Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten hat mit einer Mehrheit von
6:3 Stimmen das Sodomie-
Gesetz von Texas, welches homosexuelle Penetration mit einer Geldstrafe bedroht, für verfassungswidrig erklärt. Damit wanken auch die Gesetze von zwölf weiteren Bundesstaaten, die oft mehrjährige Gefängnisaufenthalte, oder, wie in Idaho, sogar die Möglichkeit einer lebenslangen Freiheitsstrafe für das 'abscheuliche Verbrechen wider die Natur' vorsehen. Neun Staaten fassen unter diesen Begriff auch Anal- und Mundverkehr zwischen Partnern unterschiedlichen Geschlechts.
Mit seiner gestrigen Entscheidung bügelte das Oberste Gericht ein folgenschweres Urteil aus dem Jahr 1986 aus: Im Fall Bowers vs. Hardwick hatte es das Sodomiegesetz von Georgia mit einer Mehrheit von 5:4 Stimmen für rechtens befunden und die Berufung der Kläger auf die amerikanische Verfassung als 'bestenfalls drollig' [facetious] bezeichnet." [MEHR]
"
'Das Gericht hat die so genannte homosexuelle Agenda weithin abonniert', beschwerte sich denn auch
Antonin Scalia, einer der drei Richter, die in der Abstimmung unterlagen. Dem eigenen Gremium warf er vor, sich im Kulturkampf um Homosexualität auf eine Seite geschlagen zu haben. Für eine deutliche Spitze gegen den Präsidenten nutzten hingegen die
Stonewall Democrats das Urteil:
'Es war Bush, der als Gouverneur das Gesetz in diesem Fall durchsetzte und der 1999 die Inhaftierung von gleichgeschlechtlichen Paaren ›eine symbolische Geste zur Befestigung traditioneller Werte‹ nannte.' Noch zuletzt rechtfertigte der drittwichtigste Mann der republikanischen Partei, Rick Santorum, mit
Rückendeckung von George Bush die Sodomiegesetze des Landes, indem er Homosexualität mit Ehebruch, Polygamie und Inzest
verglich."