Michael Savage: der jähe Fall eines amerikanischen Rundfunkagitators

Perry Stroika schreibt: "Das us-amerikanische Fernsehen hat seit kurzem einen Faschisten weniger. Michael Savage wurde von MSNBC entlassen, nachdem er einen schwulen Anrufer in seiner Talkshow 'The Savage Nation' als 'Schwein' und 'Stück Müll' bezeichnet und ihm einen AIDS-Tod an den Hals gewünscht hatte. Obwohl Savages Einschaltquote unter einem Prozent lag und eine Kampagne der Gay & Lesbian Alliance Against Defamation (GLAAD) ihn sämtliche großen Werbekunden gekostet hatte, hielt MSNBC-Präsident Erik Sorenson bis zuletzt an ihm fest. Den Grund offenbarte er bei einem privaten Essen: 'Uns sind die Einschaltquoten egal. Wir lieben Ihre Show.'  [Mehr]

Erfolgreicher war Savage allerdings mit seiner Radiosendung, die noch vor kurzem sechs Millionen HörerInnen erreichte. In ihr bedient er sämtliche Topoi der amerikanischen Rechten: Die USA würden 'von den Missgeburten, den Krüppeln, den Perversen und den geistig Behinderten übernommen'; 'die schwul-lesbische Mafia' habe es auf 'unsere Kinder' abgesehen; Amerika sei eine 'She-okratie', in der 'eine Minderheit von feministischen Eiferern die Kultur regiert'; und wenn man 'ZuwanderInnen die Tür' öffne, 'defäkieren sie als nächstes auf dein Land und vermehren sich unkontrolliert'.

Ein Nachruf ist also verfrüht, denn Savage, der sich als Opfer der von ihm als 'Braunhemden' titulierten Linken versteht, ist mit seiner Radiosendung nach wie vor on air. Und er wird wohl auch weiter die sexuellen Befreiungsbewegungen, deren 'Endvision' es sei, die Familie und die natürliche Ordnung der zwei Geschlechter zu zerstören, als eine Verschwörung 'psychotischer Päderasten' entlarven, die im Hintergrund 'die Knöpfe drücken' (vgl. Filmausschnitt vom 6.5.03)."