Perry Stroika schreibt: Der Friedhofschänder und baptistische Geistliche
Fred Phelps will auch zum fünften Todestag von
Matthew Shepard nicht aufhören, den Jugendlichen in seiner Totenruhe zu stören. Shepard war bei einem homophoben
Hassverbrechen [
2] in Laramie (Wyoming, USA) aus der Stadt gefahren worden, wo die
Täter [
2] ihm mit einer Pistole den Schädel einschlugen und ihn bei einer Temperatur nahe dem Gefrierpunkt an einen abgelegenen Weidezaun fesselten. Zwei Radfahrer, die ihn dort nach 18 Stunden fanden, hielten ihn zunächst für eine Vogelscheuche: Sein Gesicht war blutverkrustet, und nur der Rinnsal seiner Tränen hatte sich einen Weg freigegraben. Nach fünf Tagen im Koma starb er im Krankenhaus. In New York führte das Ereignis zu einer spontanen
Mahnwache von 5.000 Menschen, die in Polizeigewalt endete, bundesweit beförderte es den Erlass von Hate-crimes-
Gesetzen.
Und auch Fred Phelps wurde damals international bekannt. Mit seinem Clan von der
Westboro Baptist Church hatte er Matthews Beerdigung entweiht und die Trauernden mit Parolen wie "No Tears for Queers" belästigt. Seitdem hat die Obsession für Shepard Phelps nicht mehr losgelassen. Auf seiner Webseite
godhatesfags.com gestalte er ihm eine
Gedenkseite, welche die Tage zählt, die Matt bereits "in der Hölle schmort", und sie von der Ewigkeit subtrahiert. Nun möchte er Matt in seinem Heimatort ein
Monument aus Marmor errichten, ohne dass jemand dagegen eine Handhabe hätte. Die Bronze-Plakette soll folgende Inschrift tragen: "MATTHEW SHEPARD fuhr am 12. Oktober 1998 zur Hölle, weil er sich über Gottes Warnung hinweggesetzt hat: 'Du sollst nicht bei einem Manne liegen wie bei einem Weibe; es ist ein Greuel.' Levitikus 18:22."
>> [Zur Hasspropaganda der religiösen Rechten in den USA und ihrer Bedeutung]