Messerattacke auf Antifas!

bearbeitet von clandestino am 06.06.2004 13:05 Uhr
Antisemitismus raeser schreibt: Was ist passiert? Am frühen Abend des 30. Mai zog der ‚Karneval der Kulturen' lautstark durch Kreuzberg und Neukölln. Mitten drin der Wagen des ‚Aktionsbündnis Mumia Abu-Jamal', das vornehmlich aus Mitgliedern und Sympathisanten der RIM [Revolutionary International Movement] oder auch RK [Revolutionäre Kommunisten] oder auch Volkswiderstandsbewegung der Welt [World People's Resistance Movement] getragen wird. Ein Mitglied der RIM/RK trug ein T-Shirt mit dem Aufdruck ‚Antizionistische Aktion' in Form des ‚Antifa-Aktions-Zeichens'. [Das Emblem der ‚antizionistischen Aktion' ist übrigens eine Erfindung des Neonazis Michael Kühnen.] Aus einer Gruppe am Rande des Aufzuges feiernder Menschen riefen zwei von insgesamt fünf Antifas dem T-Shirt-Träger daraufhin zu, dass Antisemiten hier nichts zu suchen hätten. Es kam zu einem verbalen Schlagabtausch und ein wenig Geschubse. Was bis zu diesem Moment allenfalls die Stimmung der feiernden Menschen in Mitleidenschaft gezogen hätte, entwickelte sich zu einem Angriff, bei dem der Tod der beiden Antifas in Kauf genommen wurde: Mit dem Ruf "Hier sind die Zionisten!" stürmten rund 30 Mitglieder und Sympathisanten der RIM/RK los und machten regelrechte Hetzjagden auf die fünf am Rande stehenden Antifas.
Zwei von ihnen konnten nicht rechzeitig abhauen und wurden getrennt voneinander brutal zusammengeschlagen. Einem am Boden liegenden Antifa traten etwa acht Leute ausschließlich und gezielt gegen den Kopf, um ihn dann, als er glücklicherweise wieder aufstand, erneut mit Schlägen gegen den Kopf zu bearbeiten. Das Ergebnis ist eine Schädelprellung sowie Hämatome und Abschürfungen am ganzen Körper. Damit nicht genug: Dem anderen Antifa wurde, nachdem man ihn zusammen geschlagen und eine Rippe angebrochen hatte, ein Messer in die Hüfte gerammt.
Nach einer Behandlung im Krankenhaus geht es beiden glücklicherweise wieder den Umständen entsprechend gut. Einer der Angreifer konnte von der Polizei festgenommen werden und saß zwei Tage in Untersuchungshaft, der Messerstecher wird weiterhin polizeilich gesucht.

RIM/RK in linken Strukturen... Was sich wie der grausame Alltag von Antifas in ostdeutschen Kleinstädten anhört, passierte am helllichten Tag in Kreuzberg mitten in dem, was man allgemein hin ‚linke Szene' nennt. Denn die politische Gruppe der Täter ist fest eingebunden in die linke Bündnisstruktur Berlins und bundesweit. Nicht geliebt und dennoch geduldet kann diese gewalttätige und offen antisemitische Gruppe bei allem mitmachen, wo die große linke Einheit beschworen wird. Ob am 1. Mai 2003 und 2004 durch gemeinsame Bündnisarbeit und Abschlusserklärungen oder bei der Kampagne gegen den Abschiebeknast in Grünau und der passender Weise nahe gelegenen Bundeszentrale der NPD. Das Bündnis der Demonstration am 6. Juni trennte sich immerhin in Folge der Angriffe von der RIM/RK. Deren Anwesenheit auf der Demo am 6. Juni ist explizit nicht gewünscht.

... bis hin zum Mord? Der Angriff am Rande des ‚Karneval der Kulturen' war qualitativ neu und schockiert vor allem durch die Brutalität und die Bereitschaft, auch den Tod von Menschen in Kauf zu nehmen. Nichtsdestotrotz ist ‚innerlinke' Gewalt bei der Durchsetzung der eigenen politisch/ideologischen Ziele im Spektrum der RIM/RK nicht neu. Im Vorfeld des ‚revolutionären 1. Mai` 1990 entbrannte ein Streit zwischen autonomen Strukturen und ML-Strukturen wie der RIM um das Tragen und Zeigen von Stalinbildern auf der Demo. Diese Auseinandersetzungen eskalierten bei der ‚revolutionären 1. Mai-Demo' 1992, als die RIM ihren Lautsprecherwagen mit Holzlatten in die Demo reinprügelte. Nachdem sich diese Praxis zum selben Anlass im Jahr 1993 wiederholte und mehrere Schwerverletzte nach Schlägen mit Holzlatten übrig blieben, war der Konflikt unlösbar. In den Folgejahren führte die RIM ihre eigene Demo am 1. Mai durch, zu der zwischen 500 und 1000 Treue kamen. Die ‚innerlinken' Diskussionen und Auseinandersetzungen um Antisemitismus in der Linken und die Deutungshoheit in der Beurteilung des Nahost-Konfliktes ab Mitte der 90er Jahre nahmen die RIM/RKs wiederholt zum Anlass, ihre gewalttätige Ideologie in die Praxis umzusetzen. Dutzende Male wurden Menschen von Mitgliedern und Sympathisanten der RIM/RK bedroht und geschlagen, ob am Rande politischer Veranstaltungen, beim Plakatieren oder einfach in der U-Bahn. Grund war meist eine kritische Haltung zum weltweiten Jihad und zum Antisemitismus nicht nur bei Teilen der Palästinenser. Im April 2002 überfielen Mitglieder der RIM/RK mit Hilfe von politischen Freunden eine Veranstaltung der Zeitschrift ‚Bahamas' in Neukölln, auf der sich kritisch mit den Feierlichkeiten zum anti-israelischen ‚Tag des Bodens' auseinandergesetzt wurde. Mit Messern und Schlagstöcken versuchten sie, das Lokal zu stürmen und verletzten einen Teilnehmer schwer.

Konsequenzen? Die Auseinandersetzungen innerhalb der radikalen Linken [Nahost/Antisemitismus] in den letzten Jahren und die daraus resultierenden Spaltungsprozesse führten zwangsläufig zu neuen politischen Bündniskonstellationen. Fortan konnten einfach gestrickte Menschen die radikale Linke in zwei homogene Blöcke einteilen. Auf beiden Seiten wurde nach Möglichkeiten gesucht, der spürbaren Marginalität zu entkommen. Dies führte unter anderem auch zu der Reintegration der RIM/RK in politische Bündnisse. Nach den gewalttätigen Angriffen am Rande des ‚Karneval der Kulturen' kann man nur fordern, dass diese Politik revidiert wird und den RIM/RKs kein weiteres Forum geboten wird.

Konsequenzen! Die UnterstützerInnen dieses Aufrufes stellen unmissverständlich klar: Welche innerlinke Positionierung in der Diskussion um Antisemitismus und der Deutungshoheit bei der Beurteilung des Nahost-Konflikts auch immer bei den UnterstützerInnen vorherrscht, unabhängig welche Diskussionen und Auseinandersetzungen in Zukunft zu führen seien werden, die Inkaufnahme von Schwerverletzten und Toten ist kein und darf auch in Zukunft kein Bestandteil der Auseinandersetzung sein. Die RIM/RKs haben durch die erneute und qualitativ schockierende Grenzüberschreitung endgültig klar gemacht, dass sich jegliche Zusammenarbeit mit ihnen, in politischen Bündnissen wie auch infrastrukturell, verbietet!

Wir fordern hiermit an dieser Stelle eindringlich, bestehende politische Konflikte hinten anzustellen und sich gemeinsam von einer Zusammenarbeit mit der RIM/RK zu distanzieren!

Wir fordern zudem Gruppen, Läden, Initiativen und Einzelpersonen auf, diesen Aufruf zu unterstützen.

- Der UnterstützerInnenkreis der Betroffenen - Kontakt über: unterstuetzung {at} gmx.net /// www.unterstuetzung.de.tf

anarchists against the wall | Neuralgisches Pirna - Antifa-Demo am 12. Juni 04  >

  

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Das Kleingedruckte: Die folgenden Kommentare bekunden die Meinung derer, die sie gepostet haben. (Punkt)
Und weil's wiederholt zu Verwirrungen kam: Pippi Langstrumpf ist ein anonymer Account unter dem jedeR posten kann.
falscher karneval (Score:1, Funny)
von Pippi Langstrumpf am 06.06.2004 17:37 Uhr (#2835)
auf einem "karneval der zivilisationen" wär das nicht passiert!
Tathergang (Score:0, Troll)
von Pippi Langstrumpf am 06.06.2004 17:44 Uhr (#2836)
Aus dem Text läßt sich folgender Tathergang entnehmen: Antideutsche pirschen sich an Linke heran, um die zu überfallen. Die Linken wehren sich, gewinnen die Oberhand gewinnen und verjagen die Angreifer. Weil man nicht nur austeilen konnte, ist das Geschrei gross: Ein antisemitischer Übergriff, bzw. in diesem Fall eine antisemitische Abwehr habe stattgefunden. Ein paar Gewaltphantasien aus den letzten Hollywoodschinken hinzu komponiert und fertig ist die Rechtfertigung.
Re:Tathergang (Score:4, Insightful)
Phantasieren ist offenbar eher deine Stärke, dieser Tathergang lässt sich dem Text nämlich nicht ansatzweise entnehmen, inklusive der Behauptung, es hätte sich bei den Opfern um Antideutsche gehandelt. Es braucht keinen Antideutschen, um Antizionismus/Antisemitismus (der dann die Motivation zum Angriff auf "Zionisten" bzw. Juden oder "Judenfreunde" liefert) zum Kotzen zu finden. Es ist aber ohnehin scheißegal, ob es sich um Antideutsche gehandelt hat oder nicht, das entschuldigt die Täter nicht. Aber offenbar bist du ja so zynisch und meinst, derjenige, der das Messer reingerammt bekommen hat, wäre selbst daran schuld, weil er seinen Unmut über den antizionistischen T-Shirt-Aufdruck geäußert hat: Klassische Täter-Opfer-Umkehrung, der Angegriffene wird zum Angreifer, der Täter zum Opfer.

"Every moral has a story and every story has an end" Ben Harper

auch kp (Score:1)
von raeser am 06.06.2004 19:43 Uhr (#2842)
User #332 Info
liebe leute,

nach dem angriff am rande des karneval der kulturen haben sich verschiedenste leute aus den unterschiedlichsten spektren getroffen um über reaktionen nachzudenken.
ergebnis war dieser aufruf, der unserer meinung nach einen gewissen grundkonsens der linken symbolisiert. er ist bewusst, schon wegen dem spektrum der autoren, nicht antideutsch oder einseitig!
möglichst viele gruppen, initiativen und einzelpersonen sollen ihn unterstützen, ohne von vornerein durch gruppennamen die abgrenzung zu fördern!

also bitte: postet ihn weiter und sammelt unterstützer, damit eine solche gruppe wie die rim in zukunft keinen platz bei bündnissen hat!
kein internet-hoax (Score:0)
von Pippi Langstrumpf am 06.06.2004 20:52 Uhr (#2847)
scheint ja so, dass viele bei x-berg mittlerweile ähnlich ticken, wie bei indymedia. da wurde oben stehender aufruf mit sätzen wie "da hätten die antideutschen beinahe ihren horst wessel gefunden" kommentiert.

anders, als viele zu glauben scheinen, handelt es sich aber keineswegs um ein fake. es stellt sich auch nciht so dar, dass 5 "antideutsche" in wahrheit einen überfall inszeniert und dann "militärisch" verloren hätten. tatsächlich ist wohl die rk inzwischen vom köpenick-bündnis geflogen; und zwar mit unterstützung der alb, die ja nun jeglichen tendenzen zum antideutschen - und wohl auch zur antisemitismuskritik - völlig abholt ist.

vielleicht sollten hier einige sich erstmal mit der situation auseinandersetzen, bevor sie sich mit ihren projektionen und verschwörungstheorien aus dem fenster lehnen, bis sie rauskippen.

meine solidarität mit den opfern des angriffs. wünsche gute besserung!
scheint ja so, dass viele bei x-berg mittlerweile ähnlich ticken, wie bei indymedia.

Was soll den bitte schön dieser erste absurde Satz? Soll das ein Vorwurf sein und dann bitte an wen? Meinst Du wirklich, dass Leute die schon bei Indymedia so "ticken", hier plötzlich vernünftig argumentieren? Die Verantwortung für ihre Aussagen tragen dann schon bitte die jeweiligen Urheber. X-berg als Portal kannst Du das nun wirklich nicht anlasten. Einen Kommentar wie den Indymedia wirst Du hier nicht ohne weiteres finden (dass ein Idiot solchen Mist ablässt kann selbstverständlch nicht sofort verhindert werden). Und jetzt plauder ich noch ein Moderatorgeheimnis aus: Die Kommentare über die Du dich zu recht empörst stammen von einer (!) Person bzw. Rechner... die imaginierten "viele hier bei x-berg" sind also empirisch nicht verifizierbar.

Im übrigen ist es u.U. auch strategisch schlauer sich nicht auf die erbärmlichen Kommentare einiger einzulassen. Deswegen auch die durchaus sinnvolle Kennzeichnung dieser Kommentare als Flamebait, Troll usw.

Grüße,
Danny

I love eastern philosophy. It's... it's metaphysical and redundant. Abortively pedantic. (W. Allen, Bananas)

ok,ok, danny. nehme alles zurück und behaupte das gegenteil.

naja, nicht ganz. die langstrumpf-geschichte, von der ja auch ich gebrauch mache, macht es schwer, hier quantitäten in sachen vernunft und wahn zu beurteilen. die geschichte mit "troll", "insightfull", etc. war mir noch gar nicht aufgefallen. jetzt hab ich's bemerkt.

davor war bei mir der eindruck entstanden, dass die hälfte der hier postenden einen messer-angriff entweder bezweifelt oder für ganz o.k. hält. so kann man sich irren.

grüße ebenfalls
der kleine antideutsche
Na ja, du müsstest es ja aus Sinistra-Forum-Zeiten aber doch besser wissen, z.B. wie die Quantität der Postings täuschen kann ;-) Letztendlich ist das Medium insgesamt sehr problematisch... A priori hier und anderswo jedem "Bericht" bedingungslos zu vertrauen ist genauso problematisch wie das Gegenteil. Man kann aber durchaus abwägen (Quellen, so Logik und so usw.) und daraus seine Schlüsse ziehen (hierzu ist der völlig argumentfreie und widersprüchliche Inhalt einiger Kommentare gegen den Bericht vielleicht ganz interessant, wie schon Clandestino richtig angemerkt [x-berg.de] hat).

I love eastern philosophy. It's... it's metaphysical and redundant. Abortively pedantic. (W. Allen, Bananas)

schön, dann können wir uns ja wieder vertragen ;-). habe über diesen übergriff übrigens nicht nur aus dem - von dir zu recht als unzuverlässig bezeichneten - internet gehört, sondern auch von augenzeugen. deckte sich im großen und ganzen mit allem, was hier im text steht.

eine off-topic-frage habe ich dann aber noch: nachdem ich durch deinen hinweis das bewertungssystem gefunden habe, habe ich aber immer noch nicht verstanden, wie es funktioniert. wer, wo, welche kriterien, etc. kannst du mir das erklären oder nen link schicken?

der kleine antideutsche
Das Moderationssystem [x-berg.de]...

"Manche meinen rinks und lechts kann man nicht velwechsern. Werch ein Illtum!" (Ernst Jandl)

cool, danke für die info. und dass das karma jetzt ein produkt von moderationskriterien und software ist, ist - weil schritt aus der naturverfallenheit - auf jeden fall als beitrag zur aufklärung zu bewerten ;-).

guts nächtle wünscht

d.k.a.
versteh die disko nich (Score:2, Informative)
von nohopeone am 07.06.2004 14:55 Uhr (#2871)
User #63 Info | http://www.antisemitismusstreit.tk
warum wird hier jetzt über die (wahrlich dumme)erklärung der bahamas und black power gestritten und nich thematisiert das bspw. eine schilderung des übergriffs nicht bei indymedia oder anderen "linken"infoforen erscheinen darf?
eine auseinandersetzung mit diesem übergriff findet(virtuel) nicht statt, ich persönlich würd ja lieber darüber streiten wie mensch damit jetzt umgeht und der tatsache , dass es szeneintern eher unter den tepich gekehrt werden sollkapitalismus(produziert antisemitismus)tötet
eine auseinandersetzung mit diesem übergriff findet(virtuel) nicht statt, ich persönlich würd ja lieber darüber streiten wie mensch damit jetzt umgeht und der tatsache , dass es szeneintern eher unter den tepich gekehrt werden soll

Du hast Recht, aber diesen Blödsinn über Black Power wollte ich nicht unkommentiert stehen lassen, hätte man natürlich auch gleich ne eigene Story draus machen können. Hauptthema sollte hier natürlich der Übergriff sein. Aber das solche Gestalten innerhalb der Linken ausgegrenzt und isoliert gehören, darüber kann ja wohl kaum Zweifel bestehen, da gibts nicht viel zu diskutieren oder?

"Every moral has a story and every story has an end" Ben Harper

offensichtlich ja doch,der umgang damit scheint ja wie geschrieben eher auf vertuschen hinauszulaufenkapitalismus(produziert antisemitismus)tötet
Und was meinst du, woran das liegt, dass z.B. den Indymedia-Leuten der ganze Vorfall wurscht ist?

"Every moral has a story and every story has an end" Ben Harper

Re:versteh die disko nich (Score:1, Informative)
maybe dass ein anti-zionistischer angriff auf linke nicht ins eigene weltbild passt, da ja alles übel von der insel kommen muss, und "anti-"anti-zionisten eh selbst schuld und im übrigen auch keine linken sind.
wahrscheinlich(vorsicht vermutung) ist da auch ein gewisses mass an schadenfreude und täterschutz mit im spiel
p.s. das baHAMAS gebashe ist ja unteranderem auch hier(wenn auch auf inhaltlicher ebene) zuhause
ich bitte nur darum die opfer nicht wieder zu tätern zu machen.
auch ein unsympath wie j.w.hat keinen dolchstoss verdientkapitalismus(produziert antisemitismus)tötet
Die inhaltliche Kritik an irgendwelchen Positionen als "Gebashe" zu bezeichnen, halt ich für reichlich unpassend. Es spielt auch keine Rolle, welche Positionen die Angegriffenen über ihre Gegnerschaft zum Antizionismus hinaus nun noch vertreten, ob sie die "Superillu" oder die "Bahamas" lesen: wenn jemand Opfer von Antisemitismus wird, ist es ja auch komplett wurscht, welche Weltanschauung der oder die Betroffene mit sich rumschleppt. Von Seiten der X-berg-Redaktion kommt auch niemand auf den Gedanken, Opfer zu Tätern zu machen, ein "wieder" gibt es aus genau diesem Grund auch nicht. Was natürlich nicht heißt, dass das auf alle zutrifft, die hier kommentieren.
Im Übrigen würde ich dir aber zustimmen, was die Haltung gewisser Linker gegenüber dem Vorfall angeht: jeder, der irgendwas gegen Antisemitismus und Antizionismus in der Linken sagt, gilt denen als Antideutscher und die gehören nicht zur Linken, sondern zu deren absoluten Gegnern- nach dieser Logik besteht kein Grund, diesen Vorfall publik zu machen (bestenfalls als "unwichtigen Grabenkampf" zwischen "dogmatisch-autoritären Kommie-Sekten")und schlechte Stimmung in der Familie zu verbreiten.

"Every moral has a story and every story has an end" Ben Harper

x-berg redax NATÜRLICH ausgenommen(auch wenn ich es doch für sehr müssig halte sich regelmässig an den ausfällen des inselblattes abzuabeiten da ja doch regelmässig daraufhin gewiesen wird dass diese mit der linken nichts mehr zu tun haben/ wollen )kapitalismus(produziert antisemitismus)tötet
neuere infos (Score:0)
von Pippi Langstrumpf am 07.06.2004 19:06 Uhr (#2881)
habe vielleicht ncoh einige neuere infos beizusteuern, die den zweiflern den wind aus den segeln nehmen. habe mich gestern abend mit einer genossin unterhalten, die auf der köpenick-demo in berlin war. der "angestochene" genosse war wohl auch da und ist wieder halbwegs beieinander. ihm wurde aber das messer tatsächlich in die hüfte gerammt und er hat schweine-glück gehabt, dass keine inneren organe getroffen wurden. ansonsten läge er jetzt wohl auf der intensivstation oder schlimmeres.

soviel zum thema "tod in kauf nehmen"
indymedia unterdrückt nachrichten (Score:4, Informative)
von nohopeone am 07.06.2004 21:36 Uhr (#2887)
User #63 Info | http://www.antisemitismusstreit.tk
der bericht wurde mehrmals bei indymedia gepostet und wieder gelöscht, bis jetzt ohne begründung, vieleicht hat ja hier jemand ne idee an welchen punkten der artikel gegen den imc-statuten verstossen könnte,
hiermit eröffne ich offiziel die spekulationswelle
ps. wenn ich ne stellungnahme habe wird diese natürlich umgehend der leserInnenschaft zur verfügung getelltkapitalismus(produziert antisemitismus)tötet
Ach komm. Selbst wenn die indy-Leute den Aufruf auf die startseite gestellt hätten, dann hätte das doch kaum Deinen Standpunkt zu indymedia verändert, oder? Und das wohl noch nicht mal zu unrecht, denn da gibt's ja auch jede Menge zu kritisieren. Ist doch wirklich egal, warum die das nicht machen, oder?

Clemenza: Leave the gun. Take the cannollis.

indymedia ist kein zustand sondern eher (spiegel?) ein(es) prozess(´s), insofern ärgert mich die ganze chose schon, verwundern, und da hast du recht, tut es mich nich wirklich.
mein standpunkt zu indy ändert sich sich je nach hormonlage stündlich wenn nicht gar minütlich.
eine begründung halte ich denoch für interessant, nenn es meinetwegen pure neugierkapitalismus(produziert antisemitismus)tötet
Re:indymedia unterdrückt nachrichten (Score:3, Informative)
hier die begründung eines mods
kann erstmal selber nix zu kommentieren weil ich noch n bischen wortlos ob derselben(immerhin ne antwort)
"Hallo

Es gab da 2 wesentliche Gründe für das Rausnehmen dieses Artikels

Es muss nicht sein, daÃ? sich verfeindete Splittergruppen gegenseitig
bei
Indy denunzieren. Im Artikel werden bewusst Szeneinternas und
Strukturen
ausgeplaudert.
Anhand der Erfahrungen mit Diskussionen dieser Art ist anzunehmen, daÃ?
in
den Darstellungen beider Seiten auch viel die Unwahrheit und Propaganda
gesagt/geschrieben wird. Damit wird den Ermittlungsbehörden sogar noch
mehr
als "nur" reale Szenezusammenhänge vermittelt.

Die Leute, die Indy machen verstehen sich als Medienaktivisten und
wollen
Medienaktivismus vorantreiben (die Webseite ist nur eines von mehreren
Medienprojekten aus dem Indy-Netzwerk).... Nun versuchen aber
miteinander
verfeindete sektiererische Gruppen ihre Streitereien auf dem Rücken
von
Indymedia und anderen Strukturen auszutragen - ohne Rücksicht
inwieweit
dieses Projekt davon Schaden trägt oder ob beispielsweise die Mods
Lust auf
das Sortieren der daraufhin anfallenden immerwiederkehrenden
Sinnlosdiskussions-Beiträge haben. Meist wird auch noch verlangt, da�
die
Mods gefälligst Schiedsrichter in diesem Sinnloskrieg spielen sollen.
Aber dasist nicht alles ... ein Beispiel: Nachdem sich vor einiger Zeit
zwei
extreme Sektierer (aus genau jenen linksnationalistischen
Zusammenhängen)
gegenseitig in den Ergänzungen beleidigt haben, wurde von einem der
beiden
Kontrahenten ein Anwalt eingeschaltet. Die Anzeige ging aber nicht
gegen den
Kontrahenten, sondern gegen Indy!

Im vorliegenden Fall geht es um Auseinandersetzungen, wie ich sie von
Street-Gangs kenne, wenn diese weitere Eskalation von den Mods
unterstützt
wird, handeln diese verantwortungslos.

Weiterer (Neben)Grund: dieser Artikel ist auf zig Mailinglisten und als
Flugblatt verteilt worden, er betrifft wohl eher die dogmatischen Teile
der
Berliner K-Gruppen-Szene. Für genau diese Szene will Indymedia keine
Plattform
darstellen.

Ich hoffe, da� Dir meine Erklärung weiter hilft - andere hier auf der
Mailingliste würden das wahrscheinlich etwas anders erklären (Indy
ist
halt ein Netzwerk, keine Gruppe). "
welcome to k-grouplandkapitalismus(produziert antisemitismus)tötet
Und was an dieser Antwort ist so ungeheuerlich, dass es dir so demonstrativ die Sprache verschlägt?
Kritik (Score:3, Interesting)
von derBorst am 07.06.2004 23:06 Uhr (#2893)
User #61 Info | http://x-berg.de/[(borst1ATx-berg.de)] | Last Journal: 03.12.2004 11:52 Uhr
An dem Aufruf ist schon was zu kritisieren: Er hat reinen Bekenntnischarakter. Frag mal einen Linken, ob er Rassist oder Antisemit ist. Du wirst ein klares "Nein" und ein Kopfschütteln als Antwort bekommen. Wenn Du dann tiefer in den Gegenstand gehst, dann fallen da aber manchmal Fehler auf, die mit dem Kopfschütteln und dem Bekenntnis gg. Rassismus und Antisemitismus zu sein in Widerspruch stehen. Will sagen: Es fehlt an Bestimmungen und Erklärungen im Text.
So wird sich jetzt jede linke Gruppe, die was auf publicity und Bekenntnisdrang hält, klar sagen: Wir sind auch dagegen, ist doch klar. Dann hast Du eine Riesenabgrenzungsbewegung, aber keine Auseinandersetzung mit den Inhalten der RK-Spackos.
Und obendrein: In die Problematik, mit den RKs in Bündnissen zu sein, kommt man doch eh nur, wenn man so einen Praxis-Film schiebt, der darauf aus ist mit "breiten Bündnissen" in der "Öffentlichkeit" zu intervenieren, demonstrieren usw. usw. statt sich erst einmal inhaltlich Rechenschaft über die Dinge, die einem so Schwierigkeiten machen, abzulegen. Da wäre dann vom vernünftigen Standpunkt aus sowieso kein Zusammenkommen mit solchen Typen!!

Clemenza: Leave the gun. Take the cannollis.

Re:Kritik (Score:0)
"Da wäre dann vom vernünftigen Standpunkt aus sowieso kein Zusammenkommen mit solchen Typen!!"

Wohl wahr. Die sind allerdings auch nur die ersten auf einer ziemlichen langen Liste, für die das ebenso gilt!
Re:Kritik (Score:2)
Das ist ja das Traurige an der Sache mit der Linken. :(

Clemenza: Leave the gun. Take the cannollis.

Re:Kritik (Score:1, Interesting)
selbst wenn du mit deiner einschätzung recht hast--der aufruf hat reinen bekenntnischarakter--wird doch im fall indymedia gerade dann deutlich, dass hier nicht einmal mehr angebliche plattitüden unterstützt werden. dein bild: jemand ruft "ich bin gegen antisemitismus, ihr auch?" und alle schreien "ja!!!" ist insofern geradezu optimistisch; bald bekommst du gar kein "ja" mehr. wenn der (angebliche) bekenntnischarakter des aufrufes wenigstens dies (einmal mehr) unterstreicht, ist er ihm nichtvorzuwerfen. (es geht hier schließlich um einen öffentlichen aufruf, nicht um ein positionspapier osä...)
dem problem stellen (Score:1, Interesting)
von Pippi Langstrumpf am 08.06.2004 11:42 Uhr (#2903)
man hat sich dem problem zu stellen: das, was unter dem begirff "die linke" firmiert, existiert nicht mehr - zumindest nicht als bewegung, die irgendeine "objektive" gesellschaftliche tendenz richtung emanzipation vertreten würde.

sie existiert in den köpfen derjenigen, die sich ihr als dem "kollektiv der guten" zuordnen. diese identität als teil eines kuschelkollektivs kann einigermaßen gefährlich werden, wenn man dessen integrität durch angriffe von "außen" - hier: (berechtigter) antisemitismusvorwurf - gefährdet sieht. schnell wird der alternativladen zur verfolgenden unschuld und schlägt bzw. sticht zu.

man kann es sich einfach machen und die bahamas dissen, weil sie sich - in teilweise recht schriller form - von diesem kollektiv losgesagt hat. man kann aber auch versuchen den begriff "die linke" selbst in Frage zu stellen, weil ihm kein wirklicher gegenstand mehr entspricht.

man könnte - gerade in hinblick auf die rk und andere antisemitische arschlöcher und djihad-fans - feststellen: wenn "links" nicht mehr für das streben in richtung emanzipation und staaten- und klassenlose weltgesellschaft steht, sondern für den kampf auf seiten völkischer erwachungsbewegungen, dann ist "links-sein" nur ein wort und scheißegal.
Re:dem problem stellen (Score:3, Funny)
"man könnte - gerade in hinblick auf die rk und andere antisemitische arschlöcher und djihad-fans - feststellen: wenn "links" nicht mehr für das streben in richtung emanzipation und staaten- und klassenlose weltgesellschaft steht, sondern für den kampf auf seiten völkischer erwachungsbewegungen, dann ist "links-sein" nur ein wort und scheißegal."

Ich will "links" gar nicht retten, aber der verzerrte Blick, den die BAHAMAS oder Du auf die Linke haben, der trifft's nun auch nicht. Klar, auch Linke - von Linksdemokraten bis Linksradikalen - machen einiges an Fehlern. Die Frage ist, was man macht: Man kann die Fehler kritisieren und diskutieren; man kann auch alles auf der Welt unter deutsche Volksgemeinschaft subsumieren, außer sich und Angela Merkel. Davon werden die Fehler aber nicht weniger.

Clemenza: Leave the gun. Take the cannollis.

mein argument war doch gerade, dass es "die linke" in einem verbindlichen sinne nicht mehr gibt. von attac, teilen der grünen und greenpeace über antifas bis hin zu leuten wie den rk zählen sich haufenweise leute dazu, die inhaltlich nichts mehr miteinander gemein haben.

worüber sich aber die meisten einig sind, ist, das links = gut ist. das heißt: nennst du den und den typen einen antisemiten, dann ist das ein angriff auf die linke oder ein "spaltungsversuch". das schließt dann halt die solidarität mit oben erwähnten arschlöchern in der regel mit ein. der von dir zitierte absatz ist eigentlich nur als plädoyer zu verstehen, auf das wort "links" nicht mehr allzu viel wert zu legen und es sausen zu lassen, wenn es eben nicht für emanzipation, sondern für deren schieres gegenteil steht.

grüße

der kleine antideutsche

p.s.: ein gegenstandpunkt-ableger in meinem romantischen heimatstädtchen hatte mal ein plakat mit der aufschrift "Linkssein ist uns Scheißegal". Vor Jahren schon und in ganz anderem Zusammenhang. Fand ich aber gut und hab deshalb geklaut ;-).
Re:dem problem stellen (Score:4, Insightful)
Hmm, ich würde sagen, dass "links" immer nur ein ziemlich schwammiger Begriff war, der sich noch nie als Bezeichnung für eine homogene "Bewegung" geeignet hat. Dass das mal anders gewesen sein soll, dass es "die Linke" also wirklich mal gegeben haben soll, halte ich für eine Illusion. "Links" muss zudem, wie die FAU Bremen [fau.org] schreibt, noch nicht einmal kapitalismuskritisch, geschweige denn antikapitalistisch sein: "Links" ist lediglich eine inhaltsleere Richtungsangabe und kann vieles bezeichnen: Einen Flügel der NSDAP, diverse Hegelianer, autoritäre Jakobiner, den Leninismus, Stalinismus, Trotzkismus, Maoismus, Castro, "Linksruck", Heiner Geissler, die "Republikaner" im faschistischen Spektrum, Che Guevara, die "Rote Heidi", die Stadt München in Bayern - "links" ist beliebig, ein Gummibegriff und an Relativität kaum zu überbieten.
Die meisten "Linksradikalen" bzw. die "Szenelinken", die ständig von einer "solidarischen, kämpferischen Linken jenseits der Spalterei" schwärmen, betreiben meiner Ansicht nach nur Identitätsmeierei und Bauchnabelschau und gären- weitestgehend blind für das Leiden in Knästen, Nachtschichten oder anderswo- in ihrer miefigen Subkultur. Das einzige, was die je gegen die herrschenden Verhältnisse anrichten werden, ist ein bisschen Sachschaden.

"Every moral has a story and every story has an end" Ben Harper

Wer ist links (Score:2)
Dabei ist es doch eigentlich ganz einfach: Links sind die, die vom Parlamentspräsidium aus links sitzen ;)
*setzt sich wieder auf seinen Fensterplatz*
lass sie reden, wir gehen einen trinken (immernoch BB)
Re:Wer ist links (Score:2, Funny)
Und was ist mit denen, die gar nicht im Parlament sind - und da vielleicht auch nich' hinwollen?

b.
Re:Wer ist links (Score:3, Funny)
Na die sind natürlich auch nicht links, sondern draussen. Höchstens link oder linkisch. Vielleicht identifizieren sie sich aber auch so stark mit den Linksparteien, daß sie sich durch deren Anwesenheit selbst im Parlament wähnen, bzw wollen durch das "Ich bin links" ausdrücken, daß sie sich -wenn sie denn drinnen wären- links hinsetzen würden.
Es kann natürlich auch sein, daß sie gänzlich unpolitisch einfach nur sagen wollen, daß sie auf der Seite des Herzens sind (und im Umkehrschluß ihren Verstand nicht so gern gebrauchen).
Man sollte sie vielleicht mal selbst fragen, diese mysteriösen Linken, von denen man jetzt immer soviel hört.
lass sie reden, wir gehen einen trinken (immernoch BB)
Okay, das stimmt und Clandestino hat es auch noch einmal auf den Punkt gebracht. Letztendlich kommt es auf die vorgetragenen Argumente an. Ein Bekenntnis zu etwas ist jedenfalls nichts, was taugt.
Da Du aber die Bahamas und das Dissen gegen sie gebracht hast, habe ich darauf geschlossen, dass Du den Standpunkt in der Zeitschrift teilst. Und der bleibt eigentlich im linken Denken des identitären Bekenntnisses - unfreiwillig komisch eigentlich - verhaftet:
Man bekennt sich knietief zur faschistischen deutschen Geschichte, noch tiefer als Joschka Fischer, wenn er die Geschichte für den Serbien-Feldzug an Land zieht, und denunziert alles, was sich diesem Bekenntnis nicht unterwirft als Vordenker und Krieger der antisemitischen Internationale, die deutsch, deutscher, am deutschesten ist. Das ist alt. Jeder Antifa macht das in seiner Jugend, wenn er die Ablehnung zu seinem Bekenntnis zum Antifaschismus als Nazitum beschimpft.
Linkssein und Bekennen ist wirklich scheißegal. Erkennen und die Erkenntnis diskutieren wäre mal was.

Clemenza: Leave the gun. Take the cannollis.

"Man bekennt sich knietief zur faschistischen deutschen Geschichte (...) und denunziert alles, was sich diesem Bekenntnis nicht unterwirft als Vordenker und Krieger der antisemitischen Internationale, die deutsch, deutscher, am deutschesten ist."

Dir ist ja hoffentlich klar, dass diese Kritik am Moralismus der Israelfreunde auch die anderen Moderatoren dieses Forums betrifft... ;-) Die reden zwar (noch?) nicht von "Vordenkern und Kriegern der antisemitischen Internationale". Aber das Label vom "latenten Antisemiten" und "Antizionisten" (dem seit neuestem auch schon mal auf's Maul gehört) wird doch hier immer wieder gern genommen.
Soll das etwa ein Spaltungsversuch sein, lieber Genosse? *LOL* Na dann, viel Spass bei der kommunistischen (TM) Ehrenrettung des Antizionismus... ;-)

I love eastern philosophy. It's... it's metaphysical and redundant. Abortively pedantic. (W. Allen, Bananas)

Nee, das Aussprechen einer simplen Tatsache. ;-) Oder siehst du das etwa anders?
Das mit dem (TM) wäre zwar nicht unbedingt nötig gewesen, aber schön, dass du es auch so siehst.
Ts, ts, aus dem Zusammenhang zitieren ist doch wirklich was für ganz einfache Geister, Pippilotta... die ganze "Auf´s Maul"-Story gibt es hier [x-berg.de]. Ich gebe im Übrigen gern zu, dass es sich dabei um eine blöde Wortwahl gehandelt hat. Darüber, dass in der deutschen Linken Antizionismus nichts als linker Antisemitismus [antisemitismus.net] ist (was man auch hier [x-berg.de] schön nachlesen kann), werde ich aber ganz sicher nicht diskutieren, das ist so sicher wie die Schwerkraft.

"Every moral has a story and every story has an end" Ben Harper

Das Kompliment mit dem schlichten Gemüt gebe ich gerne zurück. Und dass es dir (und anderen hier) nicht um Argumente, sondern um Bekenntnisse geht, war ja gerade die Aussage, die du soeben auf's Schönste bestätigst. Danke.
Lies dir die Texte zum linken Antisemitismus durch, da gibts genug Fakten und Argumente.

"Every moral has a story and every story has an end" Ben Harper

Komm, jetzt lenk mal nicht ab. Du weisst ganz genau, dass es nicht um den Schwachsinn von irgendwelchen Vereinen/Figuren geht. Den gibt's und nicht zu knapp. Und der muss selbstverständlich auch kritisiert werden, kein Thema.
Nicht zuletzt dein Hinweis auf den x-berg-Thread belegt aber, dass du jemandem Bestimmten das Label "linke Antisemiten" verpassen willst. Weil ich keinen Bock habe, mir diesen haltlosen, "aufklärungsresistenten" Blödsinn immer wieder anzuhören, nur noch eine Frage: Bist du ernsthaft der Ansicht, dass die Redakteure und Leser des GS "die Juden" hassen, weil sie an allem Übel dieser Welt schuldig seien, den Staat Israel und seine Einwohner vernichten wollen und Freunde eines palästinensischen Staates sind??
Hallo Pippi. Ich intepretiere deine Frage mal als eine Rhetorische. Schließlich geht der Vorwurf des "Antisemitismus" gar nicht in Form eines positiven Schlusses, etwa dass da ein Rassismus oder ein Nationalismus als Motiv nachgewiesen werden würde.
 
Der Vorwurf geht rein negativ: da teilt jemand die Moral nicht, dass man "als Deutscher" ein Verantwortung vor der "deutschen Geschichte" haben müsse und deswegen als deutscher Nationalist Demut gegenüber einem Judenstaat (Staat = gut für das Volk ist eh unterstellt, das haben die Pfeifen ja schon in der Schule beigebogen bekommen) haben müsse.

Aber - vielleicht ist der Vorwurf des Antisemitismus ja auch bloß ein böser Scherz, am Ende gar ein Produkt der Titanic-Redaktion? Grotesk genug wäre er dafür allemal. Denn woraus sollte sich der "Judenhass" denn speisen? Warum sollten die paar ernsthaften Freunde der klassenlosen Gesellschaft denn in ihrem Hass auf die Juden eins sein mit den Faschisten? Weil die Juden alle guten Völker zersetzen, zuvörderst das deutsche - am Ende gar seinen Wehrwillen lähmen und die Wirtschaftskraft schon gleich? Also all das Schöne kaputt machen, was Kommunisten so am Herzen liegt...?

Aber - vielleicht sind wir auch alle total eifersüchtig, dass die Juden das mit dem Zersetzen viel besser können als wir Marxisten. Vielleicht kommt daher ja der Hass...?
                                                                                              Scheisse, jetzt habe ich mich verplappert...
...und weil der Neger eine Neger ist, drum wollen wir ihn auch so nennen.... denn weil der N.... auch ein Produkt der Titanic?
Re:dem problem stellen (Score:4, Insightful)
Willst du jetzt von mir ein Bekenntnis zum GS? Ich will die Debatte an dieser Stelle nicht noch einmal aufrollen, da wurde schon genug zu gesagt. Aber gerade weil ich die GS-Leute nicht für so dämlich halte, ist es mir unverständlich, dass einige von denen beim Thema Israel die Sprache von Antisemiten sprechen und entsprechende Ressentiments bedienen, ob sie nun selber Antisemiten sind oder nicht (dann liegt´s an völliger Unkenntnis darüber, was ein antisemitisches Ressentiment ist). Aber da blocken die GS´ler ja dann lieber ab: wie man etwas sagt, sei doch schließlich egal! Ob das polemische Beiwerk der Kernaussagen nun antisemitisch ist oder nicht, wen juckt´s? Genauso könnte man argumentieren: Solange man darüber lachen kann, ist gegen einen Judenwitz nichts einzuwenden- und wenn der Antisemit am Nebentisch mitlacht und uns auf die Schulter klopft, was soll´s? Ich will hier aber wie gesagt nicht noch einmal Zitate zerpflücken, das könnte man bis in alle Ewigkeit. Wenn du aber selbst sagst, dass es genug "Schwachsinn von irgendwelchen Vereinen/Figuren" gibt, warum sollte der GS da unbedingt eine Ausnahme machen? Ich habe selbst schon Schwachsinn zum Thema Israel abgelassen, nicht hier und vor längerer Zeit, den man nicht anders als antizionistisch/antisemitisch bezeichnen kann- weil ich saublöd war.
Ich möchte auch mal klarstellen, dass ich die Bezeichnung "Antizionismus" nicht beliebig als "Label" auf irgendwelche Gruppen oder Personen "klebe", als ob ich irgendein identitätsmeiernder "Israelfreund" wäre, der sich dadurch zwanghaft selbst bestätigen muss. Es geht mir auch nicht um den GS speziell, ich habe das nur als Beispiel herangezogen. Was du jetzt glauben kannst oder nicht.

"Every moral has a story and every story has an end" Ben Harper

Re:dem problem stellen (Score:3, Interesting)
Du spulst auch nur immer dasselbe Programm ab. Da wird z.B. "den Antideutschen" unterstellt, sie glaubten an ein Deutschen-Gen. Da wird der Widerwille, das deutsche Volksgemüt um einen weiteren Brocken antizionistischer Propaganda zu bereichern, umgelogen in eine selber nationalistische Haltung, die "Verantwortung vor der deutschen Geschichte" zeigt usw.usf.

Du hast es offenbar dringend nötig, die Positionen deiner Widersacher zu fälschen, um ihrer Herr zu werden. Von Logik und argumentativer Stärke, derer man sich in deinen Kreisen doch so gerne rühmt, zeugt das jedenfalls nicht gerade. Schade aber auch!

"Manche meinen rinks und lechts kann man nicht velwechsern. Werch ein Illtum!" (Ernst Jandl)

Der Vorwurf geht rein negativ: da teilt jemand die Moral nicht, dass man "als Deutscher" ein Verantwortung vor der "deutschen Geschichte" haben müsse und deswegen als deutscher Nationalist Demut gegenüber einem Judenstaat (Staat = gut für das Volk ist eh unterstellt, das haben die Pfeifen ja schon in der Schule beigebogen bekommen) haben müsse.

Ich bin kein Deutscher und wünsche mir auch gar nicht, dass Deutsche [x-berg.de] was mit mir teilen und ich "brauche" sie und "ihre" Geschichte auch nicht, um gegen Antisemitismus zu sein. Aber glücklicherweise treibt sich hier ja gerade keiner von denen rum... oder sonst irgendwelche Nationalisten... oder Pfeifen...

"Every moral has a story and every story has an end" Ben Harper

es ging mir um einen prinzipiellen punkt, der mich geärgert hat. nämlich um den vorwurf des antisemitismus. den gibt es doch, das bilde ich mir doch nicht bloss ein, oder?

wie eine begründete feindschaft gegen den imperialismus israels sich überhaupt den absurden vorwurf des "antisemitismus" einhandeln kann, dass hat hier noch keiner gescheit begründet. da wird dann mit der hilfskrücke "stichwortgeber für islamisten" gekommen und das z.b. dem referenten von "feindbild islam" vorgeworfen, als hätte so ein vortrag nicht gleich zu beginn erklärt, was es mit der religion und dem verletzten arbaischen nationalstolz auf sich hätte. wenn irgendein verblödeter islamist sich daraus einen schulterschluss einbildet, dann ist das SEIN problem, dann entdeckt er eine gemeinsamkeit, die es nicht geben könnte, wenn er was kapiert hätte. der denkt dann ähnlich binär wie die antideutschen nur umgedreht: "da kritisiert einer israel also ist er mein kumpel". das ist schon scheisse, aber wie willst du denn sowas aussschließen? man kann doch in sein publikum nicht irgendwas einprogrammieren, wenn da der groschen nicht fällt, weil das interesse an dem vortrag eh ein ganz anderes ist, nämlich das, dort bestätigung zu erfahren, dann fällt der groschen eben auch mal nicht. soll man deswegen die schnauze halten? "ja, als deutsche schon", diese position gibt es hier doch auch, von clandestino etwa. da bekommt doch dann eine kommunistische kritik was "deutsches" angehängt, total grundlos, nur weil die kritik hier stattfindet und nicht in jerusalem.
Re: "kritikverbot"? (Score:4, Insightful)
man kann doch in sein publikum nicht irgendwas einprogrammieren, wenn da der groschen nicht fällt, weil das interesse an dem vortrag eh ein ganz anderes ist, nämlich das, dort bestätigung zu erfahren, dann fällt der groschen eben auch mal nicht.

Ich habe in der "anarchists against the wall" [x-berg.de]-Story schon mal etwas dazu gesagt: "Dass einem als jemand, der Kritik am Staat Israel formuliert, aber schnell von Antizionisten und Antisemiten auf die Schulter geklopft wird, ist allerdings eine Tatsache. Das ist vielleicht kein Grund (...) überhaupt keine Kritik zu üben (falls man sie für wichtig hält und sich eine Erkenntnis davon verspricht), aber man sollte das bedenken. Den 'Israelkritikern' ist es auch egal, was du von ihnen hältst: sie vereinnahmen alles, was in ihr Weltbild passt, und haben auch kein Problem damit, es zu diesem Zweck aus dem Kontext zu reißen. Wenn man das möglichst weitgehend verhindern will (gänzlich kann man sich gegen sowas ja nicht wehren, außer man hält eben ganz die Klappe), muss man Kritik am israelischen Staat mit der entsprechenden Abgrenzung zum antiisraelischen Mainstream formulieren."

Gegen Imperialismuskritik, die man an Israel wie an jedem anderen Staat von Bedeutung anbringen kann, habe ich nichts und es ist mir auch klar, dass man sich gegen Vereinnahmung seiner Aussagen nicht gänzlich wehren kann. Ich sehe beim GS aber nicht mal ansatzweise den Versuch, diese Vereinnahmung durch entsprechende Abgrenzung auf ein Minimum zu reduzieren, wie ich in der "Deutschland halt´s Maul zu Israel" [x-berg.de]-Story ausgeführt habe: "Soso, Argumente nennst du sowas: Der Staat Israel, der wie ein Unkraut 'wuchert' vollzieht ein 'Vernichtungsprogramm' à la NS, stützt sich auf ein 'Pseudo-Volk' (echtes 'Volk' aus 'Fleisch und Blut' wäre wohl besser?!), das vorrangig aus 'Nationalisten und Rassisten' besteht, die sich einen 'Verfolgtenstatus einbilden' und im 'Opferbewußtsein' suhlen usw. usf." Solche Bezeichnungen und Aussagen sind nicht einfach nur "Stichwörter": sie decken sich mit dem beknackten Weltbild der antisemitischen "Israelkritiker", ob der GS das will oder nicht und es ist diesen "Israelkritikern" auch wurscht, was der GS darüberhinaus zur Nahostdebatte oder zum arabischen Nationalismus etc. gesagt hat, denn was sie nicht in ihrem Weltbild bestätigt, das existiert auch nicht für sie (mal ganz abgesehen davon, dass Kritik am arabischen Nationalismus Antisemitismus nicht zwangsläufig ausschließt). Wie Leute, die keine Antisemiten sein sollen, dazu kommen, solche Aussagen zu machen, ist mir völlig rätselhaft- zumal GS´ler doch immer so Wert auf Logik und konsequentes "Zu-Ende-Denken" legen. Das hat hier doch offenbar beides völlig versagt; ein Begriff von Antisemitismus, der sich von dem des Rassismus unterscheidet, scheint überhaupt nicht vorhanden.

"Every moral has a story and every story has an end" Ben Harper

Re:dem problem stellen (Score:3, Insightful)
"es ging mir um einen prinzipiellen punkt, der mich geärgert hat. nämlich um den vorwurf des antisemitismus. den gibt es doch, das bilde ich mir doch nicht bloss ein, oder?"

ich finde es albern, so beleidigt zu tun, wenn jemand eine story gemacht hat, in der antisemitische sprachstereotypen im kontext einer gegenstandpunkt-diskussion bloßgestellt wurden. darf man das jetzt nicht mehr kritisieren, bloß weil in deutschland der vorwurf des antisemitismus von den "betroffenen" als zu hart und verletzend empfunden wird? ich finde, man kann sich auch sachlich damit auseinandersetzen, und das wurde damals, meine ich, auch geleistet. dass der gegenstandpunkt dem antisemitismus verfallen wäre, möchte ich nicht behaupten, aber er ist diesem gegenüber zumindest so gleichgültig eingestellt, dass er keine probleme hat, mit antisemitischem vokabular zu spielen (ähnlich wie das beim wort "neger" auch der fall ist, aber mit dem unterschied, dass das phänomen rassismus wenigstens noch ordentlich kritisiert wird).

"wie eine begründete feindschaft gegen den imperialismus israels sich überhaupt den absurden vorwurf des 'antisemitismus' einhandeln kann, dass hat hier noch keiner gescheit begründet. da wird dann mit der hilfskrücke 'stichwortgeber für islamisten' gekommen und das z.b. dem referenten von 'feindbild islam' vorgeworfen, als hätte so ein vortrag nicht gleich zu beginn erklärt, was es mit der religion und dem verletzten arbaischen nationalstolz auf sich hätte."

du fängst schon wieder an, die diskussion zu verdrehen. ich habe lediglich eine einschätzung von borst zitiert, wonach der referent damals nicht in der lage war, das vulgär antiimperialistische weltbild seines publikums, wie es in den diskussionsbeiträgen zum ausdruck kam, einmal gründlich auseinanderzunehmen. damit ist eigentlich schon unterstellt, dass er eine solche kritik in petto gehabt hätte, dass er aber darauf verzichtete, sie anzubringen, weil es nicht der gegenstand seines abendlichen vortrags war. mit diesem beispiel wollte ich lediglich die aussage unterstreichen, dass es nicht genügt, "wahrheiten" auszusprechen, sondern dass man es auch unter allen umständen vermeiden muss, von der falschen seite zuspruch zu bekommen. jedenfalls dann, wenn es das ziel ist, "fehlerhafte gedanken" zu kritisieren! soweit ich das sehe, sind wir uns hier einig.

meine kritik ist schlicht und einfach die: in sachen israel ist es dem gegenstandpunkt AUSNAHMSWEISE völlig schnuppe, welche ideologien hierzulande bei diesem thema unterwegs sind, während bei der folter-debatte oder jedem anderen krimskrams die kritik der falschen kritik sonst immer das zentrum der gegenstandpunkt-beiträge bildet. da fragt man sich ja schon: warum ist ihnen der antizionismus als ideologie völlig gleichgültig. und der schluss, dass sie diese ideologie im kern vielleicht sogar teilen, liegt da schon mal nahe.

"Manche meinen rinks und lechts kann man nicht velwechsern. Werch ein Illtum!" (Ernst Jandl)

ein material-vorschlag von mir. ich weiss, dass das hier schon mal thema war und nicht alles restlos klären kann, aber der artikel gibt ein paar hinweise wie verquer heutzutage hierzulande antisemtismus verhandelt wird.
Möllemanns ‚Tabubruch' und der neue deutsche ‚Antisemitismus-Streit' [gegenstandpunkt.com]
noch eine anregung: die diskussionsveranstaltungen vom gegenstandpunkt werden u.a. zu dem zweck veranstaltet, sich mit dem referenten über seine darbietung zu streiten, geht hin, macht es zum thema, was euch nicht gepasst hat, dafür ist die scheisse da.
in berlin läuft aktuell übrigens gerade eine dikussionsreihe der gruppe "kein kommentar" zum rassismus (modern und ns), da kann man sich auch streiten.

Termine [freewebs.com]
In der KPD gab's solche Standpunkte pro_komm. Das heißt nicht, dass sowas im GSP die herrschende Meinung ist, aber so zu tun, als wenn Kommunisten per definitionem die Leute mit den richtigen Erklärungen sind, würde ich bezeifweifeln. Da schau Dir mal die DKP, die MLPD, die Kommunistische Plattform und viele andere an...
Man kann sich dem Problem Antisemitismus durchaus weniger polemisch nähern ohne gleich in Antifa-Bekenntnisse zu verfallen.

Clemenza: Leave the gun. Take the cannollis.

Gigi, da stand gar nichts von Deutschen-Gen, das hast Du da reingelesen.
Einen Biologismus soziologischer Natur machen Antideutsche allerdings auf jeden Fall auf, wenn sie vom autoritären Charakter reden...oder willst Du Adorno-Fan diesen psychologisierenden Unfug, der jegliches nationalistische Interesse der Deutschen notwendig leugnet, verteidigen? :-P Ansonsten muss man wohl wirklich trennen zwischen Kritik am Antizionismus in Deutschland und der Tatsache, dass Antideutsche/Antifas in ihrem Bekenntnis gg. den Nationalsozialismus teilweise durchaus wieder nationalistische Logiken aufnehmen.

Clemenza: Leave the gun. Take the cannollis.

"...aber so zu tun, als wenn Kommunisten per definitionem die Leute mit den richtigen Erklärungen sind, würde ich bezeifweifeln."

Hat das hier jemand behauptet? Und die von dir angeführten Vereine willst du doch wohl nicht ernsthaft mit dem GS vergleichen, oder?
Nein, aber Pro_Komm hat weiter oben schon undifferenziert auf "die Kommunisten" rekurriert und z.B. polemisch gesagt, dass solche nicht behaupten, dass Juden das Volk zersetzen. Da wollte ich drauf aufmerksam machen, dass es den Standpunkt schon gab in "kommunistischen Kreisen".

Clemenza: Leave the gun. Take the cannollis.

Ist dir wirklich nicht klar, wen PK meint, wenn er von "den Kommunisten" und "kommunistischer Kritik" redet? Definitiv nicht die von dir angeführten Parteien. :-))
Wo steht denn, dass ich mir mit den anderen Mods einig bin? Das gibt's seit dem Beginn von x-berg.de! Inkl. Streitigkeiten, die es in sich hatten, wieso auch nicht? Das kommt in den sich außen einigst zeigenden Gruppierungen vor! Auch dem GSP.

Clemenza: Leave the gun. Take the cannollis.

Den Beginn von x-berg kenn ich nicht. Mir ist nur aufgefallen, dass du jetzt schon einige Male bei Diskussionen zu diesem Thema...na sagen wir mal dich erstaunlich "einsilbig" verhalten hast. ;-) Und das wird ja wohl kaum daran gelegen haben, dass dir nichts zum Thema eingefallen ist, oder?
Zum Streit innerhalb von Gruppierungen: Einverstanden.
Einsilbig? Mhhh. Weiß grad nicht, worauf Du hinaus willst.

Clemenza: Leave the gun. Take the cannollis.

Komm, lass gut sein...
Ich hab noch einmal nachgelesen: Vergiss das was ich dazu gesagt habe. Sorry!
Aufruf (Score:0)
von Pippi Langstrumpf am 09.06.2004 16:10 Uhr (#2961)
Sagt mal wovon redet ihr hier eigentlich? Das wird von Israel, popeligen K-Gruppen und irgendwelchen Kommentaren von vor was weiß ich denn geschrieben. Tut mir leit, daß kann ich nicht nachvollziehen. Während es einen Übergriff gegeben hat, diskutiert ihr hier eure Befindlichkeiten. Aber zum Thema findet sich hier wenig. Mich interessiert es ehrlich gesagt nicht, was ihr für Probleme untereinander habt. Warum trefft ihr euch nicht einfach im Cafe und macht nicht mit unsinnigen Zwiegesprächen die Thematik kaputt. Das ist nämlich auch genau der Grund warum bei indy nichts steht! Endlose Debatten, die zum Thema nix beizutragen haben. Leider. Was ist denn jetzt genau mit dem Betroffen, wie schlimm sind die Verletzungen? Was folgt jetzt politisch daraus? Wie verhalten sich ander Gruppen denn jetzt. Gibt es Reaktionen. Das ist interessant. Oder juckt es einfach niemanden? Das könnte gut sein angesichts des sowieso immer gleichen Ablaufs in Diskussionen, wenn es um die Thematik geht. Rafft euch mal auf und beendet eure Computertätigkeit, die alleine bringt nämlich nix!
Re:Aufruf (Score:0)
P.s. Ich versteh euren Seitenaufbau nicht genau. Welcher Kommentar bezieht sich genau auf welchen. Und warum kann ich meinen Kommentar nicht in jeder darstellung lesen? Bin etwas ratlos.
Re:Aufruf (Score:3, Informative)
Du solltest als Darstellungsmodus (per Auswahlmenü oben) "threaded" (Baumdiagramm) wählen, was normalerweise der Voreinstellung entspricht, oder "nested" (alle Kommentare werden angezeigt, ohne dass man sie erst anklicken muss, jedoch bleibt die Schachtelstruktur erhalten). Die anderen Darstellungsmodi geben eigentlich keinen Sinn, weil man die Bezüge nicht mehr versteht.

Einige der Kommentare erscheinen auch im "threaded"-Modus bezugslos, weil der Ursprungskommentar, auf den sie antworten, als Troll-Beitrag gewertet wurde und vom System versteckt wird. Auch das kannst du ändern, in dem du im Auswahlmenü den Grenzwert auf "-1" herabsetzt. Dann bekommst du alle Beiträge angezeigt, auch die Aussortierten.

Warum du deinen Beitrag nicht finden konntest, verstehe ich jetzt auch nicht.

Das einzig Doofe am System ist, dass die neuesten Threads nicht ganz unten erscheinen, sondern in der Mitte, weil unten bereits die Antworten auf die Trollbeiträge gelistet werden. Ansonsten kannst du dich eigentlich von Kommentar zu Kommentar durchklicken und siehst so, welcher sich auf welchen bezieht.

Übrigens finde ich, dass gerade die Thread-Struktur es erlaubt, einmal vom Thema abzuschweifen, ohne dass das die Gesamtdiskussion stört. Insofern finde ich deine moralische Mahnung etwas fehl am Platz.

"Manche meinen rinks und lechts kann man nicht velwechsern. Werch ein Illtum!" (Ernst Jandl)

Re:Aufruf (Score:0)
Trollbeiträge? Vermutlich meinst du damit Beiträge, die von der Moderation runtergewertet werden. Aber warum eigentlich? Die sind nicht gehaltvoller als andere, die eine hohe Punktauszeichnung haben. Nach welchen Gesichtspunkten wertet die Moderation denn, ob es ein Beitrag verdient einen Punkt zu bekommen? Der Aufbau wird nämlich echt nervig durch die unsinnige Einteilung. Wie wärs denn gleich mit Löschen, trifft dann aber auch gleich auf die Hälfte der Kommentare zu (vielleicht hab ich aber auch zu hohe Ansprüche?)
Re:Aufruf (Score:1, Funny)
"...vielleicht hab ich aber auch zu hohe Ansprüche?"

Das wird's wohl sein. Da müssen die Teilnehmer/innen dieses Forums jetzt wohl ganz stark sein und sich tapfer den bitteren Realitäten stellen: die Hälfte der Beiträge unter deinem Niveau, man denke. Ein wahrlich vernichtendes Urteil!
Jetzt warten hier alle bestimmt schon atemlos vor Spannung auf dein erstes Argument. Sollte da nichts mehr kommen: Gehab dich wohl... ;-)
Re:Aufruf (Score:2, Insightful)
Nach welchen Gesichtspunkten wertet die Moderation denn, ob es ein Beitrag verdient einen Punkt zu bekommen?

Moderationssystem [x-berg.de]:

  • Gute Kommentare bringen Licht ins Spiel. Du liest sie und hast einen Nutzen davon. Sie bringen neue Informationen in eine Diskussion ein. Sie sind klar und deutlich geschrieben, vielleicht auch amüsant. Sie sind die Perlen nach denen Du suchst und müssen beworben werden.
  • Durchschnittliche Kommentare sind vielleicht ein bißchen am Thema vorbei, sind es aber dennoch wert, gelesen zu werden. Vielleicht sind sie überflüssig, vielleicht enthalten sie auch Doppelungen. Vielleicht sagen sie nur was Offensichtliches. Sie führen nicht weg von der Diskussion, tragen aber auch nicht viel dazu bei. Eigentlich handelt es sich dabei um die große Masse der Beiträge.
  • Schlechte Kommentare sind geeignet Schlammschlachten auszulösen. Sie haben nichts mit dem eigentlichen Artikel zu tun, machen sich über anderer Meinung lustig. Sagen zu tausendsten Mal das, was die Vorredner auch schon gesagt haben oder lassen deutlich erkennen, daß die bisherige Diskussion gar nicht mitverfolgt wurde. Vielleicht enthalten sie aber auch nur wirres Zeugs, das keiner versteht. Sie führen von der eigentlichen Diskussion weg.

    Anmerkung unter der Kommentarfunktion [x-berg.de]:
     
  • Postings, die offtopic, beleidigend oder agressiv sind werden wahrscheinlich runtergevoted.
  • Rassistische, antisemitische, frauenfeindliche, homophobe oder behindertenfeindliche Hetze etc. wird gelöscht.
  • Re:Aufruf (Score:0, Offtopic)
    Erfreulich, dass du sonst keine Probleme hast als die Abwägungen und Entscheidungen der Moderation, die überflüssige Kommentare auch mal stehen lässt, wenn sie sich nicht negativ auf das Diskussionsklima auswirken und niveauvollere Auseinandersetzungen blockieren. Geh doch mit gutem Beispiel voran und schreib was Inhaltvolles zum Thema (falls du dazu überhaupt was sagen willst), aber bitte recht niveauvoll, wenn ich bitten darf :)

    "Every moral has a story and every story has an end" Ben Harper

    Re:Aufruf (Score:2)
    Das wird von Israel, popeligen K-Gruppen und irgendwelchen Kommentaren von vor was weiß ich denn geschrieben. (...) Während es einen Übergriff gegeben hat, diskutiert ihr hier eure Befindlichkeiten.

    Haben das "linke" Verhältnis zu Israel und "popelige K-Gruppen" wie die RIM/RK oder die antisemitischen Sprachsterotype (wie z.B. innerhalb einer Veranstaltung der Gegenstandpunktler, die ich mit RIM/RK allerdings nicht ansatzweise gleichsetzen will) etwa nichts mit dem Thema zu tun? Gerade die antizionistischen "Befindlichkeiten" haben erst zu dem Vorfall geführt und gehören thematisiert. Zugegeben, die "Black Power"-Disko hat mit dem Thema nix zu tun, die bezieht sich auf einen Text der Bahamas-Redaktion zu dem Vorfall.

    Rafft euch mal auf und beendet eure Computertätigkeit, die alleine bringt nämlich nix!

    So einen Blödsinn hat auch nie jemand behauptet. Das Diskussionen im virtuellen Raum keine Revolutionen auslösen, weiß jeder. Deshalb finden sich ja auch ne Menge Termine und Aktions-Aufrufe auf dieser Seite. Unreflektierter und blinder Aktionismus tut´s aber auch nicht, der macht nur Lärm und Sachschaden. Eben deshalb ist die "Computertätigkeit" richtig und bleibt bestehen. Wenn sich nicht irgendwer irgendwann "aufgerafft" hätte, gäbe es weder diese Seite noch die hier stattfindenden Auseinandersetzungen.

    Was ist denn jetzt genau mit dem Betroffen, wie schlimm sind die Verletzungen?

    Siehe hier... [x-berg.de]

    "Every moral has a story and every story has an end" Ben Harper

    Vielleicht war es doch anders? - die andere Seite (Score:0, Redundant)
    von martinberlin am 14.06.2004 17:30 Uhr (#3000)
    User #335 Info
    Stellungnahme des Aktionsbündnisses für Mumia Abu-Jamal zum Karneval der Kulturen

    Das Berliner Aktionsbündnis für Mumia Abu-Jamal nahm in diesem Jahr zum vierten Mal mit Infotisch und Wagen am Karneval der Kulturen teil. Der Karneval der Kulturen mit seinem breiten Spektrum an Teilnehmern und Besuchern bietet uns die Möglichkeit, Hunderttausende von Menschen über den Fall Mumia Abu-Jamal zu informieren und sein Bild in die Öffentlichkeit zu bringen.
    Seit mehreren Jahren unterstellen Mumia Abu-Jamals Feinde ihm Antisemitismus. Er wird deswegen von bestimmten Leuten immer wieder angegriffen. Von einem unserer Mitglieder direkt darauf angesprochen, bezieht Mumia Abu-Jamal wie folgt Stellung: ?Nicht schuldig. Lies, was ich geschrieben habe. Ich lebe im Todestrakt und kann schreiben, was immer ich will. Du wirst in meinen Schriften keinen Antisemitismus finden. Leonard Weinglass war elf Jahre lang mein Anwalt - ungefähr die Hälfte der Zeit, die ich nun im Todestrakt b in. Das sollte für sich selbst sprechen. Was Palästina angeht, so bin ich immer gegen jeden Besatzer. Ich bin gegen Israels Besatzung in Palästina, genau wie ich gegen die Besatzung des Irak durch die Vereinigten Staaten bin. Im Lauf der Jahre habe ich vier oder fünf Essays geschrieben, in denen ich meine Solidarität mit der Bevölkerung Palästinas zum Ausdruck bringe. Ich bin stolz auf diese Essays und würde kein Wort daran ändern."
    Das Aktionsbündnis für Mumia Abu-Jamal ist immer wiederkehrende, bisher verbale Angriffe auf Mumia Abu-Jamal gewöhnt. Nie hätten wir mit einem tätlichen Angriff auf dem Karneval der Kulturen gerechnet.
    Ein Mitglied unseres Bündnisses trug während des Straßenumzuges ein T-Shirt mit einer roten und einer Palästinafahne und der Aufschrift ?Antizionistische Aktion". Wegen diesem T-Shirt wurde er am Wagen des Aktionsbündnisses von drei jungen Männern verbal und tätlich angriffen.
    Eine halbe Stunde später kam einer der Angreifer mit fünf Polizisten z u unserem Wagen. Ohne sich auszuweisen stürzten sich die Polizisten auf unser Mitglied, hielten sofort seine Hände auf seinem Rücken fest und drücken sein Gesicht an den LKW. Einer der Polizisten schlug ihm brutal ins Gesicht, während ihm bereits Handschellen angelegt wurden. Ebenso brutal wurde der Verhaftete durch die Menge fortgebracht.
    Alle anderen, durch Flyer und übers Internet verbreiteten Darstellungen weisen wir zurück. Weder von uns noch von all den Leuten, die mit uns über den Vorfall gesprochen haben, wurde eine Schlägerei mit ?gut dreißig jungen Männern, darunter eine Mehrheit arabischer aber auch türkischer Jugendlicher" gesehen. Die Gewalt ging nicht vom Aktionsbündnis für Mumia Abu-Jamal aus. Da wir ständig öffentlich arbeiten, ist auch unsere Adresse allgemein bekannt. Wenn es Kritik an uns gibt, kann man uns aufsuchen und muss uns nicht während einer Aktion angreifen und anschließend eine massive Hetzkampagne gegen uns führen.
    Den in diesem Zusammenhang stehenden Angriff auf Mumia Abu-Jamal weisen wir entschieden zurück. Kritik an Israels Regierungspolitik ist weder antisemitisch noch rassistisch und schon gar kein faschistisches Gedankengut. Sie richtet sich weder bei Mumia Abu-Jamal noch bei uns gegen die israelische Bevölkerung, sondern ausschließlich an die Adresse der dortigen Regierung.
    Mumia Abu-Jamal ist in diesem Jahr 50 Jahre alt geworden. Über 22 Jahre davon sitzt er unschuldig in der Todeszelle in den USA.Im Oktober 2003 wurde er Ehrenbürger von Paris und sein Antrag auf Berufung seines Verfahrens trat in die letzte Instanz. Diese bietet die Möglichkeit, daß Mumia Abu-Jamal ein faires Verfahren bekommt und endlich seine Unschuld beweisen kann. Sie bietet allerdings genauso die Möglichkeit, daß er auf Grundlage des Verfahrens von 1982 erneut zum Tode verurteilt wird. Deshalb werden seine Gegner nicht müde, Mumia Abu-Jamal in der Öffentlichkeit zu verleumden.
    Alles das sind unsere Gründe, in diesem Jahr akti v in der Öffentlichkeit auf den Fall Mumia Abu-Jamal aufmerksam zu machen.
    In der weltweiten Solidaritätsbewegung für Mumia Abu-Jamal sind Menschen vereint, die sein Leben retten wollen, ?aber sie wollen noch viel mehr: Sie wollen der Todesstrafe, dem Krieg, dem Rassismus, der Ungleichbehandlung Frauen und der kapitalistischen Globalisierung, die weltweit die Arbeiter/innen vernichtet, ein Ende setzen. All dies bedeutet große Hoffnung auf eine bessere Welt." (Angela Davis)

    11.06.2004
    Aktionsbündnis für Mumia Abu-Jamal
    Das schöne an Presseerklärung der stalinistischen Linksfaschisten von der RK ist, dass ihre Vertuschungs- und Verharmlosungsversuche so dermassen plump sind, dass man fast geneigt wäre zu lachen, wenn man nicht wüsste, dass es sich bei den Verfassern um dieselben Leute handelt, die bei ihren Angriffen auf Antifas auch schwerste Verletzungen verüben und durch Messerstechereien Leute in Lebensgefahr bringen:

    "Ein Mitglied unseres Bündnisses trug während des Straßenumzuges ein T-Shirt mit einer roten und einer Palästinafahne und der Aufschrift ?Antizionistische Aktion". Wegen diesem T-Shirt wurde er am Wagen des Aktionsbündnisses von drei jungen Männern verbal und tätlich angriffen.
    Eine halbe Stunde später kam einer der Angreifer mit fünf Polizisten..."

    Im Verlauf der halben Stunde hat dann wohl der eine Antifa den anderen krankenhausreif geschlagen, worauf dieser seinen Genossen mit dem Messer in die Seite gestochen hat oder was will uns Radio Peking hier weiss machen.

    P.S: eine Frage an die x-berg-Moderatoren: warum werden die RK-Lügen hier eigentlich hoch und nicht runtergevotet und warum steht der bereits ein paar Tage alte Kommentar, der den antisemitischen Angriff auf die beiden Antifas sinngemäß als praktizierten Antirassismus lobpreist immer noch hier rum?
    "warum werden die RK-Lügen hier eigentlich hoch und nicht runtergevotet"

    sorry - habe gerade erst gesehen, dass sich der Rkler angemeldet hat. Also wdie Frage lautet dann korrigiert: Warum wird nicht runtergevotet bzw. im Falle des ersten rk-defense statements wegen Billigung des antisemitischen Angriffs ganz rausgekickt - aus Dokugründen?
    Was soll denn das Runtervoten bringen? Da schenkt man m.A. nach diesen Typen viel zu große Aufmerksamkeit.

    PS Warum ist denn in der Story nicht die Rede von einem antisemitischen Angriff (wie z.B. jetzt im Insel-Aufruf)? Anders gefragt: sollte man "in solchen Zeiten ... seine Worte mit Bedacht setzen" (vgl. hier [redaktion-bahamas.org]) oder nicht?

    I love eastern philosophy. It's... it's metaphysical and redundant. Abortively pedantic. (W. Allen, Bananas)

    Ich bin kein RK-ler. Ich bin weder aus antideutschen, noch aus antiimp-Zusammenhängen. Ich habe den Konflikt bislang als Aussenstehender wahrgenommen und halte beide Darstellungen für Propaganda.
    Find ich übrigens toll, daß bei beiden Extrem-Seiten Kritiker immer als "Agenten" der anderen Seite bezeichnet werden. Wer ist hier stalinistisch?

    # Wichtige Hinweise: Bitte versuch beim Thema zu bleiben.

    # Lies erstmal, was die anderen schon so geschrieben haben, bevor Du loslegst.

    # Postings, die offtopic, beleidigend oder aggressiv sind werden wahrscheinlich runtergevoted.

    # Rassistische, antisemitische, frauenfeindliche, homophobe oder behindertenfeindliche Hetze etc. wird gelöscht.

    Bei Problemen wende Dich bitte per E-Mail an: x.berg.de-Admin.

    I love eastern philosophy. It's... it's metaphysical and redundant. Abortively pedantic. (W. Allen, Bananas)

    1. - Beim Thema bleiben

    Im statement des Mumia-Komittees steht, die Antifas seien die Angreifer gewesen (was nicht stimmt) und erwähnt die schweren Verletzungen mit keinem Wort: ergo die Täter werden zu Opfern gemacht and vice versa.

    2."Postings, die offtopic, beleidigend oder aggressiv sind werden wahrscheinlich runtergevoted."

    Das Bündnis, dessen Presseerklärung gepostet wurde, ist eine Vorfeldorganisation der RK´s. Die RK´s bekennen sich offen zu Stalin. Angesichts des Angriffs mit Waffen auf die Bahamas-Veranstaltung 2002, bei der es bereits einen Schwerverletzten gab und der Messerattacke auf den Antifa auf dem Karneval, bei denen jeweils RK´ler und ihr direktes Umfeld beteiligt waren, halte ich die Bezeichnung "Linksfaschisten" für alles andere als polemisch.

    3."Rassistische, antisemitische, frauenfeindliche, homophobe oder behindertenfeindliche Hetze etc. wird gelöscht"

    daher meine Verwunderung, warum hier das weiter oben stehende statement:

    "das antideutsche -deutsche macker, migranten als antisemiten anmachen und dafür dann eine proletarische antwort erhalten wundert nicht.die antifa jammert doch sonst nicht wenn migranntinnen sich gegen deutsche rassisten zur wehr setzen-für den proletarischen internationalismus"

    nicht runtergewertet oder gelöscht wird, da es eine eindeutige Affirmation des antisemitischen Messerangriffs darstellt.

    O.k.?
    Zu 1.) woher weißt Du denn das? Ist Dir nicht bewußt, dass Du schlicht die Propaganda einer Seite affirmierst?

    zu 2.)
    a) bring Nachweise statt Beleidungen
    b) sehr viele Antideutsche bekennen sich zu Stalin, der Roten Armee und der Befreiung von der Nazipest durch beide. Und?
    c) "Linksfaschisten" ist ein Begriff, den eigentlich nur Nazis benutzen. Was ist denn Deiner Meinung nach "Faschismus"? Nach Bahamasmanier schlicht jede Form von Antirassismus?

    zu 3.) leider gibt es immer wieder solche (meist verbalen) Anfeindungen von "antideutscher" Seite gegen alles vermeintlich arabische. Was soll an der Darstellung dieser traurigen Realität "Rassistische, antisemitische, frauenfeindliche, homophobe oder behindertenfeindliche Hetze" sein?
    Mal was von mir als Urheber diese Unter-Diskussion:

    zu 1.) Wer affimiert denn hier keine Propaganda von dritten? Die ganzen befindlichkeitsgesteuerten Debatten der Deutschen "Linken" werden doch anhand von selektiv rezipierter Propaganda-Information aus 4. und 5. Hand geführt.

    2.) Was ist Faschismus? Erschreckenderweies wird von vielen Antifas Faschismus= Nationalsozialismus gesetzt. Ein bischen mehr Rechreche (besond,. zu Mussolini, Stalin) täte gut.

    3.) Es ist die Frage, ob diese Dartsellung die Realität ist. Ich war nicht dabei, Du warst nicht dabei, niemand war dabei.
    Re:Opfer zu Tätern gemacht (Score:1, Funny)
    Ja stimmt, der Linksfaschismus vom bösen Stalin ist uns dank Hitler&Co ja noch mal erspart geblieben! Guido Knopp läßt grüßen!
    doch ich war dabei, als mindestens 20 Personen, darunter die uns allen bekannten drei brüder mihau, batek und jimmy (sind nicht deren klarnamen) 2 meiner Freunde übelst verletzt haben.
    also unterlass es, diese relativierende scheisse hier weiter zu verbreiten und auch noch zu bestärken.
    Stimmt, hast schon recht. Stalin war echt ok. Die vielen Juden und Linke die er umbrimgem liess wurden ja für den Kommunismus umgebracht. Das war bei ihm ja was ganz was anderes als bei Mussolini.
    Toll: Wir müssen keine Geschichtsbücher mehr lesen, weil in den Flugblättern unserer Lieblingsgruppen alles drinsteht, was mir wissen müssen... (vorsicht Ironie!)
    Tut mir echt leid für Dich, aber Deine Totalitarismustheorie ist noch nicht mal so ausgefeilt wie die von Knopp. Mussolini kann man ja viel vorwerfen, aber organisierten Judenmord eben gerade nicht - das macht z.B. einen Unterschied zur deutschen Ausprägung des Faschismus aus.
    Re:Opfer zu Tätern gemacht (Score:1, Interesting)
    wie gut, dass einige leute nach wie vor ihre dummheit durch den versuch offenlegen, einen mangel an fähigkeit zu intelligenter satire auszugleichen, indem sie ihre beiträge mit dem schenkel-klopfer-hinweis "vorsicht ironie!" versehen. bruhahaha!

    tatsächlich soll hier dieser hinweis dazu dienen, von dem ressentiment abzulenken, welches sich in dem "argument" artikuliert, hier werde doch "eh nur nachgeplappert, was in irgendwelchen flugblättern steht". immerhin merkt der autor noch annähernd selbst, welchen unsinn er dort verzapft, aber antstatt es zu lassen, bringt er lieber eine verklemmt-augenzwinkernde distanzierung von seinem eigenem geschreibsel zustande.
    Kann jemand diesen ausschließlich VS und Bullen nützenden Scheiss löschen?
    Wer angefangen hat und wer nicht, wer schuld hatte und wer nicht. Das sind so typische Fragen, die nix beitragen zum eigentlichen Streit, es soll eine moralische Verurteilung rauskommen und nichts anderes. Lasst euch einfach nicht drauf ein! So geht es in der bürgerlichen Presse zu und da hat solch Kram seinen Platz.
    Es ist doch so blöd: wenn sich die Leute hier widersprechen und man nicht dabeigewesen ist, dann weiß man eben nicht, was passiert ist. Aber das ist auch eine völlig unwichtige Frage! (Natürlich nicht für die, denen das geschilderte wirklich wiederfahren ist, aber eben in einem ganz anderen Sinne.)
    "Mumia-Solikonzert abgesagt" (Score:2)
    von Danny Ocean am 16.06.2004 13:35 Uhr (#3032)
    User #170 Info | http://x-berg.de/ | Last Journal: 15.11.2004 11:38 Uhr
    Die Begründung der Absage eines Mumia-Solikonzerts in Berlin kann hier [kp-berlin.de] nachgelesen werden... Der Text schließt wie folgt ab:
    Wir haben die Veranstaltung am 11.06. daher abgesagt und uns stattdessen entschieden, aus unserer Knastkasse Geld zu spenden, das Mumia Abu-Jamal direkt zugute kommt. Ferner planen wir eine eigene Soliveranstaltung noch dieses Jahr. Denn eins ist klar, Mumia muss raus, egal welche Stellvertreterkriege am Rande der linken Szenesubkultur ausgefochten werden!

    Beide Seiten liefern zahllose Belege für die These, hinter der aufgeheizten Stimmung stehe weniger ein erhöhtes Interesse am Nahen Osten und einer dringend erforderlichen politischen Lösung, sondern vielmehr eine innerdeutsche Identitätsdebatte.

    Wir aber wollen nicht als Austragungsort für gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Antideutschtümelden und Möchtegern-Volksaufständler herhalten! Lasst die Messer stecken und die Fahnenstangen zu Hause! Ansonsten nehmen wir es ja auch nicht so genau...

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    auch diese stellungnahme wird auf indy nicht veröffentlicht
    (langsamfang ich an ,an mir selbst zu zweifeln, bin ich doch ein antideutscher, wenn sogar die köpi unter dieses label fällt)kapitalismus(produziert antisemitismus)tötet
    nachdems erstma rausgenommen wurde isset jetzt wieder drinkapitalismus(produziert antisemitismus)tötet
    nennst Du Dich nicht sonst "der kleine antideutsche"?
    neinkapitalismus(produziert antisemitismus)tötet
    Beweis für zionistische Attacke gegen Mao (Score:0)
    von Pippi Langstrumpf am 29.06.2004 11:39 Uhr (#3145)
    http://gruppemanuela.twoday.net/stories/246843/
    statement der wertkritischen kommunisten leipzig (Score:0)
    von Pippi Langstrumpf am 10.07.2004 11:34 Uhr (#3277)


    Zum antisemitischen Angriff beim „Karneval der Kulturen“

    „Erst die Blindheit des Antisemitismus, seine Intentionslosigkeit, verleiht der Erklärung, er sei ein Ventil, ihr Maß an Wahrheit. Die Wut entlädt sich auf den, der auffällt ohne Schutz.“

    Horkheimer/Adorno: Dialektik der Aufklärung

    Am 30.05.04 zogen anlässlich des „Karnevals der Kulturen“ viele Leute durch Berlin. Beim Umzug kam es an dem Wagen des „Aktionsbündnisses für Mumia Abu-Jamal“ zu einem Angriff einer Überzahl Mitglieder und Anhänger der Revolutionary International Movement/Revolutionäre Kommunisten (RIM/RK) und Antifaschisten. Einer von ihnen bezichtigte ein RIM/RK-Mitglied wegen dessen T-Shirt mit der Aufschrift „Antizionistische Aktion“ des Antisemitismus´. Völlig zu Recht – ist doch der Antizionismus heutzutage die beliebteste Form des Antisemitismus.
    Blitzschnell wird das internationalistisch-solidarische Kuscheleiapopeia von einer Gewaltorgie abgelöst. Unter dem antisemitischen Schlachtruf "Hier sind die Zionisten!" kommt es zu einer regelrechten Jagd durch den RIM/RK-Sympathisantensumpf auf besagte Antifaschisten, in deren Verlauf einige von ihnen brutal zusammengeschlagen, einer durch eine Messerattacke schwer verletzt wurde und ein weiterer schwere Kopfverletzungen erlitt.
    In der Logik des Antizionismus hat man nichts gegen Juden, nur müsse doch Israel, das partout mit Terroristen nicht verhandeln will, kritisiert werden dürfen. Der Angegriffene demaskierte das Label „antizionistisch“ als antisemitisch. Im verschrobenen Gedankengebäude von Anti-Imperialisten des Jahres 2004 ist immer schon klar: Wer einen Staat der Juden (wohlgemerkt: das einzig wirksame Mittel gegen antisemitische Pogrome in aller Welt!) fordert, muss ein „Judenknecht“ sein.

    Die Angegriffenen berichten hinterher in einem kurzen Statement über den Vorfall. Dieser Bericht ist bei den Querfrontpragmatikern des virtuellen Pöbelladens „indymedia“ offensichtlich unerwünscht und wird unterdrückt.
    Im Rechtfertigungsschreiben der Angreifer -des sog. „Aktionsbündnisses für Mumia Abu-Jamal“- kommt der Messerangriff, bei dem der Tod des Angegriffenen klar in Kauf genommen wurde, nicht vor. Statt dessen gibt’s Statements von Mumia Abu-Jamal, warum die Feindschaft zur israelischen Regierung selbstverständlich nicht antisemitisch sei.

    Die Politpsychosen der RIM/RK sind lachhaft und keine Zeile Auseinandersetzung wert. Sie haben mit ernsthaft diskutierbaren inhaltlichen Aussagen nichts zu tun, sondern können lediglich Gegenstand sozialwissenschaftlicher Forschung werden. Was schließlich soll man von Leuten halten, die die „Volkswiderstandsbewegung der Welt“ vorrangig mit der nepalesischen maoistischen „kommunistischen“ Partei aufbauen wollen und deren Gesellschaftsanalyse in der Aussage besteht, „dass dieser Planet von einer relativen Handvoll von superreichen Leuten und den von ihnen beherrschten mächtigen Aktiengesellschaften und Ländern kontrolliert wird“?

    Ganz und gar nicht komisch, sondern brandgefährlich ist die Brutalität dieser Bande, das Andenken antifaschistischer Kommunistinnen und Kommunisten besudelnder Mao-Esoteriker, die schon gern mal „Intifada bis zum Sieg“ skandiert.
    Und somit ist klar, dass jedes Zusammengehen mit diesen obskuren rotlackierten Faschisten in Zukunft zu unterlassen ist und sie als Feinde menschlicher Emanzipation anzusehen sind.

    Wertkritische Kommunisten Leipzig, 06. 07. 2004
    Re:Urheber KP Berlin (Score:4, Insightful)
    von Pippi Langstrumpf am 06.06.2004 16:46 Uhr (#2829)
    Antisemitismus gab es schon bevor die Bahamas ihn entdeckt hat und es gäbe ihn auch ohne die Bahamas. Man kann sich auch gegen diesen antisemitischem Vorfall verhalten, ohne in rassistische Vernichtungsphantasien zu verfallen, wie eben die Bahamas- Redaktion.
    Re:Urheber KP Berlin (Score:2, Interesting)
    Apropos: Mumia Abu Jamal "ist keineswegs nur Opfer der US-Justiz, sondern seinerseits ein Täter. Dank der US-amerikanischen freedom of speech kann er aus dem Hochsicherheitstrakt heraus schreiben, was er denkt. Der Ehrenbürger von Paris nutz diese Freiheit zur Abfassung von Mordaufrufen. Zum Mord an Juden, zum Mord an Amerikanern, zum Mord an sogenannten Kolonialisten und anderen weißen Männern und Frauen." (Bahamas)
    Dass der Bahamas an der ganzen Sache besonders aufstösst, dass einer verteidigt wird, der weisse frauen schänden will, war ja irgendwie zu erwarten.
    Re:Bahamas über "Black Power" (Score:4, Insightful)
    Interessant auch: "Mumia Abu Jamal, stolzer Vertreter der rassistischen Black Power-Bewegung..." (Bahamas)

    Ohne Abu Jamal verteidigen zu wollen, dessen Antizionismus eine Tatsache ist: Dass es "die" Black-Power-Bewegung nicht gab/gibt, die sich pauschal als rassistisch abstempeln oder auf eine Figur wie Abu Jamal reduzieren lässt, könnten die Schreiberlinge wissen, wenn sie mal entsprechende Literatur gelesen hätten, was sie ganz offensichtlich nicht getan haben. Wenn die Bahamas Black Power, die entstanden ist, als sich jegliche Vostellungen der Assimilierung/Integration in einer rassistischen Gesellschaft für die Mehrheit der Afroamerikaner als illusionär erwiesen haben, mit Rassismus gleichsetzt, müsste sie dass mit dem Zionismus konsequenterweise auch tun, der aus ganz ähnlichen Gründen entstanden ist und bei dem sich ebenfalls reaktionäre Positionen finden. Auf eben diese Positionen, in denen sich positiv auf "Volk" und "Nation" bezogen wird, weisen Antisemiten dann ja auch gern hin, um das Ganze zu diskreditieren: sie reduzieren die Beweggründe der Zionisten und den Zionismus auf völkische und nationalistische Ideologie und verleugnen den antisemitischen Terror und die Verfolgung, die ihm vorangegangen sind. Genauso verfährt die Bahamas mit Black Power: "„Der Schwarze“ erscheint in solcher Ideologie als ewiges Opfer (...) des Rassismus." Fazit: das Afroamerikaner Zielscheibe von Rassismus sind, ist eine Erfindung "der rassistischen Black Power-Bewegung", um den "Mord an sogenannten Kolonialisten und anderen weißen Männern und Frauen" zu legitimieren... geht´s eigentlich noch absurder?!

    "Every moral has a story and every story has an end" Ben Harper

    "Während der vergangenen letzten Jahre haben sich starke Bewegungen unter Frauen und unter Homosexuellen entwickelt, die ihre Befreiung suchen. Es hat einige Verunsicherung darüber gegeben, wie man sich zu diesen Bewegungen zu stellen habe. Was immer Eure persönliche Meinungen und Eure Unsicherheiten über Homosexualität und die verschiedenen Befreiungsbewegungen unter Homosexuellen und Frauen ... sind, wir sollten versuchen, uns mit ihnen in revolutionärer Weise zu vereinen. ... Wir dürfen nicht die rassismus-typische Haltung einnehmen wie die weißen Rassisten ... Ich weiß durch Lektüre und durch meine Lebenserfahrungen, meine Beobachtungen, daß Homosexuellen keine Freiheit gegeben wird, von niemandem in der Gesellschaft. Vielleicht sind Homosexuelle diejenigen, die am meisten unterdrückt sind ... Wir sollten versuchen, eine Arbeitskoalition mit den Gruppen der Lesben- und Schwulenbewegung und der Frauenbewegung einzugehen. ALL POWER TO THE PEOPLE! Huey P. Newton, SUPREME COMMANDER, Black Panther Party".
    Aus: Sweet! Bullshit! [x-berg.de]: 30 Jahre Stonewall. Teil III

    "Manche meinen rinks und lechts kann man nicht velwechsern. Werch ein Illtum!" (Ernst Jandl)

    Re:Bahamas über "Black Power" (Score:3, Interesting)
    Genau diese Aussage oder eine ähnlichen Inhalts ist auch in "Die Wut des Panthers" [unrast-verlag.de] von Oliver Demny (das ich vorhin als Literaturtipp zum Thema zu verlinken vergessen habe) zu lesen. Dass Black Power ganz und gar keine homogene Bewegung ist, lässt sich auch am Gegensatz zwischen der Idee eines "schwarzen Kapitalismus" und den antikapitalistischen Ansätzen der Panthers und der Kommunistin Angela Davis oder der religiösen Ausrichtung der Black Muslims im Gegensatz zu der der Panthers verdeutlichen.
    Auch dieser Auszug aus Oliver Demny´s Buch zeigt die Widersprüchlichkeit: "US stand für United Slaves, eine nationalistische Gruppe in Südkalifornien unter Führung von Ron Karenga. Von den Panthern wurden sie als Kulturnationalisten bezeichnet. In ihrer Ideologie wurde alles schwarze als gut, alles weiße als schlecht betrachtet. Eine Kapitalismusanalyse und -kritik lag ihnen fern. Bobby Seale nannte das schwarzen Rassismus und beschrieb ihn so: 'Der Kulturnationalismus versucht, Dashikis, langes naturkrauses Haar, Sandalen und afrikanische Kleidung zu verbreiten. Es ist nichts gegen langes naturkrauses Haar zu sagen, ich trage es auch und mag es gern, aber die Macht für das Volk kommt nicht aus einem Dashiki-Ärmel. Und das wollen die Kulturnationalisten einfach nicht begreifen.'"
    Mumia Abu Jamal steht wiederum der MOVE-Sekte [nadir.org] nahe, die ein biologistisches und homophobes Weltbild vertritt, mit Black Power aber eigentlich auch nix zu tun hat. Die einzige Verbindung ist, das Abu Jamal in seinen Jugendjahren Mitglied der Black Panthers war.

    "Every moral has a story and every story has an end" Ben Harper

    Re:Bahamas über "Black Power" (Score:3, Interesting)
    Black Liberationists und Black Nationalists sind zwei völlig konträre Strömungen gewesen. Erstere verstanden sich als eine antikapitalistische Bewegung, die einerseits den bewaffneten Selbstschutz vor rassistischen Übergriffen organisiert hat und sich andererseits als Teil des Kampfes "aller unterdrückten Menschen" für eine "revolutionäre Befreiung" verstand. Letztere haben dagegen eine Art "nationale Befreiung" durch Gründung eines eigenen Staates in Nordamerika propagiert. Die Black Nationalists gab es bereits in den 50er Jahren, und ich würde sie nicht als Bestandteil der "Black Power"-Bewegung betrachten, sondern als ein die Idee der Rassentrennung befürwortendes Gegenmodell zur Bürgerrechtsbewegung von Martin Luther King.

    Gay Liberation war nun von Anfang an nichts anderes als eine Kopie der Strategien, der Methoden und der Sprache der schwarzen Befreiungsbewegung. Es verwundert daher auch nicht, dass es die Differenz zwischen Liberationists und Nationalists auch in der amerikanischen Schwulenbewegung gab (wobei das Wort "schwul" bzw. "gay" in den 70er Jahren auch "schwule Frauen" umfasste). Eine Zeitlang haben einige schwule Nationalisten gar ernsthaft die Idee forciert, einen kleinen Bezirk in den USA durch massenhafte Zuwanderung in ihre Hand zu bekommen. Die Idee wurde von der "Gay Liberation Front" jedoch als sexistisch und reaktionär verurteilt und verstrandete schließlich im Sand.

    Interessant ist die ganze Sache insofern, als der "Gay Nationalism" in den 90er Jahren aufgrund der Aids-Krise und des Massensterbens von Schwulen noch einmal neuen Aufwind bekam. Die Folge war die Gründung der Gruppe Queer Nation ("I hate Straights!"). Das typische Kennzeichen von Gay, Queer oder Black Nationalists waren (und sind) ihre essentialisierenden Identitätskonstruktionen und ihre Einteilung der Welt in zwei Feindblöcke, die sich miteinander im Krieg befinden: die (weißen/heterosexuellen) Unterdrücker und die (schwarzen bzw. schwulen) Unterdrückten. Diese eigentlich vollkommen idiotische Vorstellung wird aber durchaus mit scharfsinnigen Alltagsbeobachtungen angereichert, die das Ganze auch irgendwie lesenswert machen. Man kann das beispielhaft an dem als Gründungsaufruf von Queer Nation gehandelten Manifest Queers Read this! [qrd.org] analysieren.

    Was ich eigentlich damit sagen will: diese Differenz zwischen einem partikular-nationalistischen und einem universell-liberationistischen Ansatz gibt es in allen Identitätsbewegungen des 20. Jahrhunderts, und natürlich auch im Zionismus (vgl. die entlarvend reaktionäre Kritik von Meyrav Wurmser [meforum.org] an der sozialistischen Hauptströmung des Zionismus, die sie mit dem heutigen Postzionismus identifiziert). Die BAHMAS merkt gar nicht – wie du bereits gesagt hast –, dass ihre Analyse genauso auch auf bestimmte Spielarten des Zionismus angewandt werden könnte. Aber sie tut nur, was sie immer tut: sie nutzt jede Gelegenheit, um ihre rassistischen Gedanken unters Volk zu bringen. Gedanken, die sich aufgrund ihres manichäischen Charakters von dem reversen Rassismus der Black Nationalists nicht im Mindestens unterscheiden.

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    kleine ergänzung vielleicht noch. ich hab mir vor ein paar jahren im rahmen der recherche für einen artikel und zur beschaffung von bildmaterial ein dutzend bücher über die black panther party ausgeliehen (natürlich keines davon wirklich gelesen ;-). was mir in erinnerung geblieben ist, war eine karikatur, die in der zeitschrift the black panther veröffentlicht wurde. darin wurde ein richter als eine ratte und polizisten als schweine dargestellt, die sich in einem gerichtssaal versammelt hatten. ich glaube, das motiv wiederholte sich mehrmals auch im zusammenhang mit der charakterisierung des imperialismus als eines schweinesystems. wenn ich mich nicht täusche, wurde die us-flagge auch immer wieder mit nazi-symbolen in eins gesetzt. aber da bin ich mir nicht mehr ganz so sicher. die ganzen comics (obwohl zeichnerisch gut gemacht) waren jedenfalls so extrem demagogisch, dass mir einmal mehr klar wurde: es gibt offenbar keine bewegung, die es nicht verdient hätte, ordentlich kritisiert zu werden. allerdings auf einem anderen niveau, als es die selber zur bewegung verkommenen antideutschen tun. jedes zweite bahamas-cover ist ja genauso widerlich in seiner bildsprache, genauso inflationär beim fällen von nazi-vergleichen. aber das fällt schon niemandem mehr auf.

    "Manche meinen rinks und lechts kann man nicht velwechsern. Werch ein Illtum!" (Ernst Jandl)

    Geh mal auf die Seite des Ex-Black Panthers Bobby Seale [bobbyseale.com]. Neben Werbung für seine Bücher (u.a. ein offenbar ziemlich geniales Kochbuch [bobbyqueseale.com]) findest du dort auch die Cover [bobbyseale.com] von der Black Panther-Zeitschrift in chronologischer Reihenfolge.

    "Every moral has a story and every story has an end" Ben Harper

    Na, auf den Covern finden sich die Karikaturen offenbar nicht, außer auf einem [bobbyseale.com], aber da hält sich das eigentlich von seinem demagogischen Wert her in Grenzen. Ich möchte das auch nicht aufbauschen zu einem Charakteristikum der Black Panther Party. Vielleicht waren es auch nur die Ausfälle eines einzelnen Zeichners. Man muss auch wissen, dass "Pigs" im amerikanischen Slang das Wort für "Bulle" ist. Insofern liegt es irgendwie nahe, Polizisten als Schweine abzubilden. Allerdings ist das Symbol der Ratte wirklich jenseits der Grenze dessen, was ich erträglich finde. Das läuft nämlich schon auf einen Ungeziefer-Vergleich hinaus!

    Ich glaube auch, die BPP hat das amerikanische System nie mit den Nazis verglichen, wie ich leichtfertig behauptet habe, sondern es lediglich als faschistisch bezeichnet, was man angesichts der extremen Repressionserfahrungen, die die Aktivisten gemacht haben - bis hin zur systematischen Liquidierung ihrer Führer -, eigentlich nur für gerechtfertigt halten kann. Möchte also meine Kritik wieder ein bisschen zurücknehmen. ;-)

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    Man kann allerdings auch die Bahamas kritisieren, ohne ihr "Vernichtungsphantasien" zu unterstellen.
    Man kann's in diesem Fall allerdings auch ganz sein lassen, es hat hier gar nichts zu suchen: es ist kein Bahamastext.
    Es bezieht sich auch garnicht auf diesen Text, sondern auf den der Bahamas zum Vorfall (schau mal auf deren Seite).
    Du hast recht. Aber es sollte hier eigentlich gar kein Bahamastext diskutiert werden, sondern ein anderer. Und selbst wenn das nicht der Fall wäre, ist es ein Griff ins falsche Vokabular, von "Vernichtungsphantasien" zu schreiben. Man kann auch in einem Feldzug gegen diese Zeitschrift Maß halten und muß nicht einen Begriff verwenden, der verknüpft ist mit dem nationalsozialistischen Menschenvernichtungswahn.
    Re:Urheber KP Berlin (Score:4, Insightful)
    von Pippi Langstrumpf am 06.06.2004 16:51 Uhr (#2830)
    "bahamitisches Lehrstück zur Ausgrenzung und Spaltung der Linken"?

    man könnte auch bei dir - wer auch immer du bist - soviel restvernunft erwarten, dass du folgendes erkennst: der akt der "spaltung" und "ausgrenzung" geht von denen aus, die ihren kritikern messer in die hüfte rammen, nicht von den opfern, die sich darüber aufregen. im übrigen stellt sich die frage, was man mit leuten, die sich unter "da sind die zionisten"-rufen auf antifas stürzen, überhaupt noch anfangen kann, ausser sie auszugrenzen und also abzuspalten.
    Re:wenn rassisten angreifen-sorge dafür daß sie es (Score:1)
    von nohopeone am 11.06.2004 1:14 Uhr (#2977)
    User #63 Info | http://www.antisemitismusstreit.tk
    1 mai 90
      Die Vorbereitungsgruppe war offenbar weniger von kommunistischen und mehr von undogmatisch-autonomen Kreisen als 1989 bestimmt. Außerdem war bis Mitte April eine türkisch-kurdische ML-Gruppe beteiligt, verließ das Plenum jedoch, da es zum Thema Stalinismus keine Einigung gab. Anfang April wurde der Vorschlag für den gemeinsamen Aufruf veröffentlicht. Das Motto der Demo war, passend zur bevorstehenden "Vereinigung" Deutschlands: Lieber raus auf die Straße als heim ins Reich!
    Die "RIM" bildete einen Block von ca. 50 Leuten und brachte einen eigenen Lautsprecherwagen mit, den sie notfalls mit Gewalt durchsetzen wollten. Er fuhr dann ziemlich am Ende der Demo vor dem Kinder-Block und beschallte genervte Kinder und Eltern mit ML-Parolen.
    1 mai 91
    anfang März begann die Vorbereitung, deren Protokolle in der Interim veröffentlicht wurden. Viele Leute aus der 89/90er-Vorbereitung waren wieder beteiligt. Türkisch-kurdische Gruppen waren spärlich vertreten (eine ML-Gruppe, eine Antifa-Gruppe), Frauengruppen gar nicht. Hauptdiskussionspunkte der Demo-Vorbereitung: Frage der Route und Stalinismus/ "RIM".
    Das Plenum besprach den "RIM"-Konflikt, der sich seit 1.Mai 1990 eher verschärft hatte, und wollte der "RIM" Lautsprecherwagen und Stalin-Transparent (die "5 Köpfe") verbieten. Die "RIM" bemühte sich durch persönliches Erscheinen darum, dies abzuwenden, jedoch erfolglos. Die beteiligte ML-Gruppe verteidigte dagegen die ?Freiheit der Propaganda und Agitation? und geriet dadurch selbst in Konflikt mit dem Plenum.
    es kam zum gewaltsamen Konflikt mit der "RIM", die wieder einen eigenen Lautsprecherwagen mitgebracht hatte. Er wurde fahruntüchtig gemacht, ein Transparent mit Stalin-Bild wurde der "RIM" geklaut. Die "RIM"-Leute gingen dann am Ende der Demo.
    1 mai 92
    Die "RIM" versuchte in diesem Jahr zum ersten Mal, durch eine frühzeitige eigene Anmeldung der Demo am Oranienplatz Fakten zu schaffen und ihre Interessen gegen alle anderen Gruppen durchzusetzen. Das klappte aber nicht.
    Zu Beginn der Demo eskalierte der Konflikt zwischen türkisch-kurdischen ML-Gruppen. Die Gruppe ?Partizan? griff ?Bolschewik Partizan? an, andere ML-Gruppen verhielten sich absprachewidrig, die "RIM" nutzte das Chaos und prügelte sich und ihrem Lautsprecherwagen einen Weg in die Mitte der Demo. Es gab zahlreiche Verletzte, einige davon schwer. Die Schlägerei zog sich bis zur Ecke Adalbertstr. hin, wo die Bullen ein Hinausdrängen der "RIM" verhinderten. Etwas später wurde der "RIM"-Lautsprecherwagen beschädigt und verließ die Demo nach etwa der Hälfte der Strecke. Die Schlägereien hatten zur Folge, dass in der Mitte der Demo (zwischen der "RIM" und dem ?Internationalistischen Block?, der von den ML-Gruppen angeführt wurde) eine sehr große Lücke entstand, so dass es faktisch zwei Demos hintereinander waren.
    1 mai 93
    Wenige Wochen vor dem 1.Mai platzte dann eine Vollversammlung an der Frage der Haltung zu "RIM" bzw. ?Stalinismus?, und es bildete sich ein zweites, ?autonomes? Plenum zur Demo.
      Zu Beginn der Demo kam es wie 1992 zum Konflikt zwischen "RIM" und Teilen der Demo. Leute versuchten, die "RIM" daran zu hindern, dicht hinter dem Kern des Autonomen Blockes einzuscheren. Diese prügelte sich daraufhin den Weg frei. Die chaotische Schlägerei zog sich bis zur Ecke Adalbertstr. hin, wo die "RIM" nicht mehr weiterkam. Die "RIM"Leute setzten vor allem Holzlatten ein, während ihre GegnerInnen weitgehend unbewaffnet waren. Es gab viele unkontrollierte Flaschen- und Steinwürfe. An der Ecke Adalbertstr. drangen Bullen in die Demo ein und holten die "RIM" samt Lautsprecherwagen gewaltsam aus der Demo. Dazu gab es von einigen Umstehenden lauten Beifall.
    geklaut von http://www.geocities.
    com/CapitolHill/Lobby/8522/mai1c.html
    mit ausnahme von 92 war ich jeweils dabei, im p-berg wars viel netter(ja es gibt auch ältere antifas die heute immernoch kein bock auf maodogmatisten haben und auch antisemiten in pseudo rotem gewand zum kotzen finden)und ja auch mir wars im nachhinein peinlich dass die BULLEN die rks rausgeprügelt habenkapitalismus(produziert antisemitismus)tötet